Neues Nahversorgungszentrum Ammendorf Neues Nahversorgungszentrum Ammendorf: Nur ein Laden ist noch frei

Halle (Saale) - Dort, wo bislang ein altes Straßenbahndepot verrottet, rollen bald die Bagger an. Auf der To-Do-Liste der Immoinvest aus Berlin sowie Zehentner & Seidel aus Weimar, die das Unterfangen „Nahversorgungszentrum Ammendorf“ an der Merseburger Straße umsetzen, steht weit oben und ganz dick eingekreist „Abriss“. Bald geht es los.
Nach sechs Jahren Pläneschmieden, Anträge stellen und letztlich auch zwei finalen Beschlüssen im Stadtrat bekommt Ammendorf einen Supermarkt mit Bäcker-Café und eine Drogerie.
Nahversorgungszentrum Ammendorf: Baugenehmigungen werden gerade noch bearbeitet
Tausende Ammendorfer warten darauf schon eine kleine Ewigkeit. Aber halt - da fehlt noch was. „Die Baugenehmigungen werden gerade noch bearbeitet“, sagt Immobilienunternehmer Karl-Heinz Zehentner. „Aber der wichtigste Stein ist gelegt“, sagt er. Er ist erleichtert nach der Hängepartie im Stadtrat. Zweimal landete der Einkaufsmarkt zum endgültigen Beschluss auf die Tagesordnung des Stadtrats.
Beim ersten Mal spielten Befürworter und Gegner unentschieden; im Ergebnis ein „Nein“, beim Rückrundenspiel setzten sich die Befürworter durch. Im Frühjahr sollen die Ausschreibungen beginnen, dann wird sich auch entscheiden, wie viel Geld die Unternehmer in das Vorhaben stecken müssen. „Es wird laut Vorkalkulation etwa zwischen sechs und acht Millionen Euro liegen“, so Zehentner.
Nahversorgungszentrum Ammendorf: Abriss der alten Depotgebäude im Frühjahr
Er hofft, dass die Baugenehmigungen noch in diesem Jahr kommen, denn dann könnte der Abriss der alten Depotgebäude im Frühjahr beginnen. Zum Ende 2018, spätestens Anfang 2019 sollen die neuen Gebäude stehen und die Läden eröffnet werden können. Geplant sind ein Rewe-Supermarkt mit Fleischer und Bäcker inklusive Café. Außerdem kommt Rossmann nach Ammendorf.
Insgesamt entstehen etwa 50 Arbeitsplätze und 3.500 Quadratmeter Verkaufsfläche. Rund 1.900 Quadratmeter davon gehören zu Rewe, 850 Quadratmeter zu Rossmann. 950 Quadratmeter sind derzeit noch frei für einen dritten Anbieter am Standort in Ammendorf.
„Wir hatten mal einen Biomarkt angefragt, daraus ist nichts geworden“
„Wir hatten mal einen Biomarkt angefragt, daraus ist nichts geworden“, so Zehentner. Ein Geschäft ist deshalb zur Zeit noch zu vergeben. Das sähe Thomas Keindorf auch gern wiederbelebt. Der CDU-Politiker und Handwerkskammerpräsident engagiert sich im „Netzwerk Süd“, das sich für den Rewe mit Drogerie eingesetzt hat. „Ich bin froh und stolz auf meine Mitstreiter, die Entscheidung zeigt, dass bürgerliches Engagement sich lohnt. Gemeinsam haben wir Gehör gefunden bei der Stadt“, sagte er zum „Go“ für das Zentrum.
„Die Drogerie ist für die Anwohner dringend nötig, nachdem vor Jahren bei der Schleckerpleite zwei Drogerien im Süden geschlossen werden mussten.“ Auf die Frage, was sich am liebsten im dritten Markt ansiedlen solle, schlägt Keindorf mal wieder Bürgerbeteiligung vor: „Vielleicht mache ich mal eine Vorschläge-Liste, in der die Ammendorfer eintragen können, was sie gern haben möchten.“
Immobilienunternehmer Zehentner, der auch den Alten Schlachthof unter seine Fittiche genommen hat, sucht derzeit noch nach einem dritten Mieter. .„Abgeschlossen ist das Projekt für mich erst, wenn alle Mieter eingezogen sind“, sagte er. (mz)