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  7. 52 Hektar Steinbruch im Saalekreis: Bauindustrie plant Mega-Projekt in Petersberg

Erstes projekt Dieser Art seit 18 Jahren 52 Hektar Steinbruch: Bauindustrie plant Mega-Vorhaben bei Petersberg

Nördlich von Halle soll ein neuer Steinbruch entstehen, um den steigenden Bedarf der Bauindustrie zu decken. Wieso auch kritische Stimmen gegen das Projekt laut werden. 

Von DUR Aktualisiert: 18.10.2024, 11:16
Nur wenige Kilometer von dem Edelsplittwerk Schwerz soll in Petersberg ein neuer, großer Steinbruch entstehen.
Nur wenige Kilometer von dem Edelsplittwerk Schwerz soll in Petersberg ein neuer, großer Steinbruch entstehen. Foto: Simon Kremer/dpa

Landsberg. - Nördlich von Halle, im Saalekreis, steht ein bedeutendes Projekt bevor: Ein neuer, großer Steinbruch soll entstehen – ein seltenes Vorhaben in Sachsen-Anhalt, wie das Landesamt für Geologie und Bergwesen (LAGB) mitteilt. Der letzte Hartgesteintagebau wurde 2006 genehmigt.

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Die Mitteldeutsche Baustoffe GmbH plant in der Gemeinde Petersberg auf einer Fläche von rund 52 Hektar Gestein für die Bauindustrie abzubauen. Der Bedarf in der Bauindustrie sei groß, sagte Boris Mocek, einer der Geschäftsführer des Unternehmens.

Neuer Steinbruch in Petersberg: Kritik vom BUND

In der Gegend würden bereits zwei ähnliche Tagebaue betrieben, dort gingen die Rohstoffe aber dem Ende entgegen. Das gewonnene Material sei unerlässlich für den Unterbau von Häusern, Straßen und den Gleisbau, außerdem werde das Gestein für klassischen Gleisbau als Schotter eingesetzt.Der neue Steinbruch soll laut eingereichtem Rahmenbetriebsplan für 48 Jahre betrieben werden – danach ist ein See auf dem Gelände geplant.

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Doch das Projekt trifft auch auf Kritik: Christian Kunz, Landesgeschäftsführer des BUND, fordert Alternativen. Es brauche keinen neuen Tagebau, sondern das Material könne etwa durch das Recycling von Beton und Ziegeln als Ersatzbaustoffe genutzt werden. Dann bräuchte es auch weniger Deponien.

200 Tagebaue in Sachsen-Anhalt

In Sachsen-Anhalt gibt es nach Angaben des Landesamts für Geologie und Bergwesen fast 200 Tagebaue, von denen 116 unter der Aufsicht des LAGB stehen. Davon werde Schotter und Splitt in 14 Werken abgebaut, Sand und Kies in 80, Braunkohle in zwei Tagebauen.

Der größte Hartgesteintagebau befindet sich den Angaben zufolge im Flechtinger Höhenzug und hat eine Größe zwischen 125 und 140 Hektar. In der Regel würden Bestandstagebaue erweitert oder der Betrieb zeitlich verlängert. Die Zulassung eines Neuaufschlusses sei eher selten.