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Neuer Name für die IGS II Neuer Name für die IGS II: Ab dem Schuljahr 2019/20 Marguerite-Friedlaender-Schule

Von Claudia Crodel 03.01.2019, 11:45
Blick auf die Baustelle für die neue IGS II in der Ingolstädter Straße - dann mit neuem Namen.
Blick auf die Baustelle für die neue IGS II in der Ingolstädter Straße - dann mit neuem Namen. Silvio Kison

Halle (Saale) - In Halle wird es wahrscheinlich ab dem kommenden Schuljahr eine Marguerite-Friedlaender-Schule geben. Das jedenfalls wünschen sich die Lehrer, Schüler und Eltern der IGS II. Die Integrierte Gesamtschule im Süden der Stadt ist eine ganz junge Einrichtung, die erst seit dem Schuljahr 2015/16 existiert und sich noch im Aufbau befindet. Gegenwärtig lernen dort 388 Mädchen und Jungen von der fünften bis achten Klasse.

„Jedes Schuljahr kommen rund 100 dazu“, sagt Romina Altenburg, Leiterin der vierzügigen Bildungseinrichtung. Zurzeit ist das Domizil noch in der Rigaer Straße 1a. Doch im Sommer soll die IGS II in das Gebäude der ehemaligen Sprachheilschule in der nur rund 100 Meter entfernten Ingolstädter Straße 33 ziehen, das gegenwärtig saniert wird.

IGS II in Halle: Mit dem neuen Standort soll es auch den neuen Namen geben

Mit dem neuen Standort soll es auch den neuen Namen geben. So jedenfalls hat es die Schulgemeinschaft in einem langen demokratischen Prozess beschlossen. „Das ganze Schuljahr 2017/18 widmeten sich alle an unserer Schule, die Lehrer, Schüler und Eltern, intensiv dem Prozess der Namensfindung“, blickt Romina Altenburg zurück.

Gemeinsam fand man drei Namen zur Auswahl: Richard Robert Rive, dem als Oberhaupt der Stadt Halle große Verdienste in der Stadtentwicklung zukommen, Ernst Christian Trapp, einem halleschen Pädagogen, der sich als erster mit dem Gesamtschulgedanken auseinandersetzte, und Marguerite Friedlaender, die Keramikerin und Porzellangestalterin, die am Bauhaus Weimar lernte und lehrte und die Keramikgestaltung an der halleschen Kunsthochschule Burg Giebichenstein beeinflusste.

IGS II in Halle: Warum man sich schließlich für Marguertie Friedlaender entschied

Dass man sich schließlich für Marguertie Friedlaender entschied, sei aus der intensiven Beschäftigung mit den drei Personen hervorgegangen, erzählt Romina Altenburg. „Wir gründeten Arbeitsgruppen, die untersuchten, wie man die Namen in unser Schulkonzept einbauen, daraus Projekte entwickeln kann und in wie weit die Persönlichkeit etwas abbildet, was man auch für die Schüler nutzbar machen kann“, erläutert sie.

Da gebe es bei Marguerite Friedlaender, die als erste Frau Keramikmeisterin war und sich in der Weimarer Republik einen Namen gemacht hat, viele Bezüge, die man ins Hier und Heute holen könne. Altenburg nennt einige Beispiele: Sie habe mit ihren Händen die Welt gestaltet, da könne man den Schülern handwerkliche Fähigkeiten nahebringen. Auch sei sie eine interessante Persönlichkeit, beispielsweise in Bezug darauf, wie man mit Rückschlägen umgehen könne, wie man lernen kann, sich auszudrücken und sich von anderen zu unterscheiden.

IGS II in Halle: „Wenn alles klappt, dann heißen wir ab dem Schuljahr 2019/20 Marguerite-Friedlaender-Schule“

„Besonders spannend ist Marguerite Friedlaender in Bezug des Jubiläums ,100 Jahre Bauhaus'. Im Rahmen dieses Jubiläums widmet man sich auch besonders den Frauen im Bauhaus und entdeckt sie wieder“, sagt die Schulleiterin. Romina Altenburg freut sich besonders, dass man zurzeit in der aktuellen Ausstellung der Kunsthalle in der Talstraße einen Einblick in die Arbeiten und das Wirken von Marguerite Friedlaender erhalten kann.

Alle drei Arbeitsgruppen hätten ihre Ergebnisse vorgestellt und auch mit interessierten Eltern diskutiert. Dabei sei als Favoritin eindeutig Marguerite Friedlaender übrig geblieben, so Altenburg. In der Gesamtkonferenz in diesem Herbst sei dann das Votum mit großer Mehrheit ausgefallen.

Nun müsse der Beschluss noch durch den Bildungsausschuss und den Stadtrat gehen. „Wenn alles klappt, dann heißen wir ab dem Schuljahr 2019/20 Marguerite-Friedlaender-Schule“, so die Schulleiterin. Dass dieser Name nicht einfach zu schreiben ist, habe im Findungsprozess aufgrund der vielen Fakten, die für Marguerite Friedlaender sprechen, weniger gestört. (mz)

Schulleiterin Romina Altenburg in der aktuellen Ausstellung mit Werken von Marguerite Friedlaender in der Kunsthalle Talstraße.
Schulleiterin Romina Altenburg in der aktuellen Ausstellung mit Werken von Marguerite Friedlaender in der Kunsthalle Talstraße.
Silvio Kison