Neue Studie zu Halles Jugend Neue Studie zu Halles Jugend: Skate- und Bolzplätze als wichtigste Treffpunkte
Halle (Saale) - Ob in Sportvereinen, Parks oder auf Bolzplätzen - Jugendliche in Halle bewegen sich gern. Das geht aus der neuen Kinder- und Jugendstudie hervor. Dafür sind von der Uni Halle 600 junge Leute im vergangenen Jahr zu ihrem Freizeitverhalten befragt worden.
Überrascht hat dabei eine Freizeitaktivität: das Skaten. Bei der Trendsportart aus Amerika toben sich die Sportler auf fahrbaren Brettern oder mit Rollen an den Schuhen aus. Überdurchschnittlich viele hallesche Jugendliche begeistern sich für die zehn Skateplätze der Stadt. Das könnte auch daran liegen, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Anlagen gebaut wurden. Allein der vor fünf Jahren eröffnete Park in Neustadt ist als einer der größten Skateplätze Deutschlands über die Grenzen der Stadt hinweg bekannt.
Bei den vielen Schülern der Saalestadt steht aber nicht nur allein der Sport im Vordergrund. Skateplätze dienen auch als Treffpunkt. Denn sie können kostenlos besucht werden und sind auch am Wochenende offen zugänglich. „Die Jugendlichen brauchen Treffpunkte wie die Skate- oder Bolzplätze. Hier sollten mehr Angebote gestellt werden“, so der Kinder- und Jugendbeauftragte der Stadt, Mirko Petrick. Gemeinsam mit der Uni hat er im Auftrag der Stadt die 5000 Euro teure Befragung der Jugendlichen aus der fünften und neunten Klasse an Gymnasien, Sekundar- und Hauptschulen vorgelegt.
Und die Elf- bis 18-Jährigen haben klare Wünsche an die Stadt: Mehr Freizeitangebote nach der Schule und am Wochenende. Hier gibt es offenbar Defizite. Die meisten städtischen Angebote wie in Jugendclubs, im Thalia-Theater oder Kurse gibt es nur in der Woche und eben nicht Samstag oder Sonntag. Dabei scheitert es aber oft am Personal - und damit am Geld.
Hier muss Halle dringend aufholen, meint Jugendbeauftragter Petrick. Im bundesweiten Vergleich ist die Saalestadt eins der Schlusslichter, was die Pro-Kopf-Ausgaben für junge Leute unter 21 Jahren angeht. So investiert beispielsweise die Landeshauptstadt Magdeburg doppelt so viel in entsprechende Angebote. (mz)