Neue Skyline von Halle Neue Skyline für Halle: Ehemaliger Bauleiter will höhere Häuser am Riebeckplatz

Halle (Saale) - Die Lage am Riebeckplatz ist festgefahren. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) möchte, dass sich die Stadträte endlich zum geplanten Kongresszentrum positionieren. Die Stadträte haben das Thema jedoch in mehreren Ausschüssen vertagt. Sie wollen, dass Wiegand ein Gesamtkonzept für den Platz vorlegt.
Der OB argumentiert wiederum, dass zunächst eine Entscheidung gefällt werden muss. „Erst dann kann überhaupt ein Rahmenplan erstellt werden“, sagt er. Ansonsten gebe es zu viele Möglichkeiten, wie man das Areal gestalten könnte. In der Stadtratssitzung am Mittwoch soll das Thema erneut diskutiert werden.
Einstiger Bauleiter fürchtet Stillstand für Halles Riebeckplatz
Nun meldet sich ein Mann zu Wort, der Stillstand am Riebeckplatz befürchtet: Reiner Halle hat 1965 die Bebauung des damaligen Ernst-Thälmann-Platzes geleitet. „Der Platz ist mittlerweile eine große Drehscheibe, aber er sticht nicht heraus und hat sich nicht zu einem Treffpunkt entwickelt.“ Er fordert, dass sich die Politiker wieder am 2014 erarbeiteten Leitbild orientieren.
Darin ist festgehalten, dass vier große Hochhäuser als Eckpfeiler über den Riebeckplatz hinausragen – besagte Skyline. Ein erster Fehltritt müsste schon jetzt behoben werden. Das Hotel, das derzeit im Nordwesten gebaut wird, müsste aufgestockt werden. „So wie es jetzt konzipiert ist, verkommt das Gebäude im Einheitsbrei“, sagt Halle. In dem Areal könnten zudem ein kleineres Bürogebäude und ein Parkhaus angelegt werden.
Ehemaliger Bauleiter würde Kongresszentrum im Südwesten bauen
Den Streitpunkt im Stadtrat, wo und ob ein Kongresszentrum gebaut wird, würde der 81-Jährige wie folgt lösen: Es sollte im Südwesten zwischen Merseburger Straße und Willy-Brandt-Straße samt Hotel und Tiefgarage errichtet werden. „An dieser Stelle wäre das Kongresszentrum perfekt an den Verkehr und zugleich an die Stadt angebunden“, sagt Halle. Laut der Stadtverwaltung laufen dazu auch Gespräche mit zwei Projektentwicklern.
Der Investor Papenburg will das Kongresszentrum jedoch auf der Fläche im Nordosten des Platzes aufbauen. Reiner Halle schlägt vor, diese Fläche für ein Büro- und Parkhaus zu nutzen. Die Verkehrsregelung müsste allerdings angepasst werden, um den Bereich besser anzubinden.
Mehr Leben am Riebeckplatz durch Cafés?
Damit der Platz aber tatsächlich an Mehrwert für die Einwohner gewinnt, sollte seiner Meinung nach das Rondell belebt werden. Er könnte sich dort Cafés, Anlaufstellen der Stadtverwaltung und ein kleines Polizeirevier vorstellen. Auch eine Begrünung des Platzes im Zuge der Neubauten würde den Riebeckplatz aufwerten.
Reiner Halle stimmt den Stadträten zu, dass die einzelnen Bereiche in einer umfassenden Planung miteinander verbunden werden sollten. „Unser Bürgermeister ist ein Macher. Das ist genau das, was Halle braucht. Aber er sollte auch auf Einwände hören“, sagt Halle. (mz)
