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Ärger um Neue Residenz Neue Residenz in Halle (Saale): Land wehrt sich gegen Vorwurf der Vernachlässigung

Von Detlef Färber 05.07.2017, 09:24
Mit einem in Arbeitsförderungsmaßnahmen gestalteten „Paradiesgarten“ wird der malerische Hof der Neuen Residenz seit Jahren zumindest provisorisch genutzt.Noch den ganzen Juli über ist dieser Sommergarten täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt dafür kostet nichts.
Mit einem in Arbeitsförderungsmaßnahmen gestalteten „Paradiesgarten“ wird der malerische Hof der Neuen Residenz seit Jahren zumindest provisorisch genutzt.Noch den ganzen Juli über ist dieser Sommergarten täglich von 10 bis 21 Uhr geöffnet. Der Eintritt dafür kostet nichts. Günter Bauer

Halle (Saale) - In die Denkmalsache „Neue Residenz, Halle“ kommt offenbar Bewegung. Wie am Dienstag bekannt geworden ist, hat Sachsen-Anhalts Staatskanzleiminister Rainer Robra (CDU), der in der Landesregierung zugleich für Kultur zuständig ist, kürzlich die einst von Kardinal Albrecht erbaute und kurzzeitig von Kaiser Karl V. bewohnte Residenz am halleschen Domplatz besucht. Robra empfinde den Zustand als unbefriedigend und suche nun mit nach Lösungen, sagte Regierungssprecher Matthias Schuppe.

Finanzministerium wehrt sich: Eindruck der „Stagnation“ bei der Neuen Residenz in Halle (Saale) sei falsch

Auch die Anfragen der MZ von vergangener Woche an das für die Residenz und die sie verwaltende Bau- und Liegenschaftsgesellschaft des Landes (BLSA) zuständige Finanzministerium sind mittlerweile beantwortet: Mit dem Tenor, dass hier „fälschlicherweise der Eindruck der ... Stagnation“ entstehe.

Tatsächlich hat sich auf die Anfrage, was das Land in den letzten Jahren in Sachen Residenz „unternommen“ habe, zumindest mit Blick auf die bauliche Erhaltung eine längere Liste von Maßnahmen ergeben.

So steht für die letzten zwölf Jahre die „Herstellung der Standsicherheit des Westflügels“ und Sicherungen und Sanierungen im Südflügel und in der Kapellenapsis sowie an der Portal-, Tor- und Pfortenanlage zu Buche. Ebenso auch an der Saaldecke und der Dachtragekonstruktion in der Ecke Nord-/Westflügel sowie gleiches am Ostflügel, wo noch eine Dachdeckung samt Erneuerung der Giebelwand hinzugekommen seien - geleistet bis dieses Jahr.

Neue Residenz in Halle (Saale): Land will keinen vorschnellen Galopp bei Vermarktung riskieren

Was die Vermietung der Residenz angeht, gebe es noch „auf unbestimmte Zeit“ Nutzungen durch Moritzburg und Universität. Für die, so heißt es in dem von Rotraud Schulze aus der Pressestelle des Finanzministeriums unterzeichneten Antwortschreiben, müsse erst „nach alternativen Unterbringungsmöglichkeiten gesucht“ werden.

Erst im Anschluss daran könne „über eine Vermarktung der Neuen Residenz nachgedacht und diese forciert werden“. Entscheidungen im Umgang mit Landesliegenschaften, so Schulze weiter, seien „geprägt von einzuhaltenden Regularien und notwendigen Gremienbeteiligungen“. Verwertungen bei Immobilien mit historischer Bedeutung müssten „belastbar und nachvollziehbar getroffen“ werden, so heißt es. (mz)