Neue Poker-Welle schwappt bis ins Charlottencenter
Halle/MZ/rbö. - In einem Poker-Marathon zwischen 13 und 21 Uhr wurden die Teilnehmer ermittelt, die sich für das Super-Finale qualifizierten. Das nächste Turnier dieser Art findet am 23. März in Magdeburg statt.
Nicht an allen Tischen herrschte sofort Hochbetrieb. Zuerst kamen diejenigen zum Zuge, die ihre Teilnahme via Internet avisiert hatten. Viele Besucher begnügten sich zunächst einmal mit der Rolle von Zaungästen. "Wenn es mir gefällt und ich mir eine Chance ausrechnen kann, steige ich ein", sagte zum Beispiel Michael Stein, ein Student aus Köthen. Andere wie Philipp Kaldenbach aus Wettin verfügten schon über einige Erfahrungen und suchten an diesem ziemlich verregneten Tag "was Gutes gegen Langeweile". Enrico Sturmthal aus Leipzig, der sich bislang vor allem an Fernsehübertragungen von Poker-Turnieren erfreut hatte, wollte "das Feeling mal live erleben". Um ein Blatt auf die Hand halten, zahlte er dafür gerne 25 Euro. In seinem Falle jedoch dauerte die Freude nur kurze Zeit. Der Landmaschinenschlosser wurde vom Croupier verwiesen, da er wahrlich zu hoch gepokert hatte und dann über keine Jetons mehr verfügte.
Allerdings war es allen Startern von vornherein klar: Pokerspiel ohne Risiko gibt es nicht. Auch wenn nicht alle die Regeln kannten, ging man doch sehr aufmerksam zu Werke und versuchte zu bluffen, was das Zeug hielt. Geflügelte Worte, die am Tisch gewechselt wurden, hießen "Angst fressen Seele auf", "Ohne Gefahr kein Sieg" oder "Ist doch alles Wahnsinn".
Übrigens ist Pokern - zumindest in Halle - noch eine Domäne der Männer. Eine Frau verirrte sich kaum an die Tische, bestenfalls als schöne Begleitung. Gegen Abend herrschte mächtig dicke Luft. Wer die Spiele zünftig auswertete, paffte meistens eine selbst gedrehte Zigarette und spülte die Aufregung mit Bier weg.