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Gemeinschaftsamt Neue Nutzung für Stasi-Bau in Halle-Neustadt wird vorangetrieben

Bei einem öffentlichen Treffen am Samstag sollen die Pläne für die einstige Stasi-Bezirkszentrale konkretisiert werden. Die Akteure wollen mit dem Projekt auch die Neustadt aufwerten.

Von Denny Kleindienst 22.11.2024, 13:32
Viel Raum für Ideen: Die leerstehende einstige Stasi-Zentrale am Gimritzer Damm in Halle-Neustadt
Viel Raum für Ideen: Die leerstehende einstige Stasi-Zentrale am Gimritzer Damm in Halle-Neustadt Foto: Denny Kleindienst

Halle (Saale)/MZ - Ulrich Möbius vom Peißnitzhaus lässt nicht locker und hält an der Idee fest, die ehemalige Stasi-Zentrale am Gimritzer Damm zum Gemeinschaftsamt umzufunktionieren. Am Samstag, 23. November, findet von 10 bis 17.30 Uhr im Peißnitzhaus ein ganztägiger Zielfindungs-Workshop für das Gemeinschaftsamt statt, zu dem alle interessierten Menschen eingeladen sind.

„Wir wollen ein gemeinsames Ziel für die kulturell-soziale Nachnutzung der ehemaligen Stasi-Bezirkszentrale definieren und Zwischenschritte festlegen, um dieses zu erreichen“, so Möbius. Dabei sollen auch erste Festlegungen etwa zur Gründung einer eigenen Rechtsform und zum Kaufprozess getroffen werden.

Bisher wollte Ulrich Möbius selbst nicht zu viele Entscheidungen vorgeben, um Unterstützern die Möglichkeit zu geben, eigene Vorschläge einzubringen. Um das Projekt voranzutreiben, sei es nun aber nötig, einige Festlegungen zu machen, wie er sagt. Kommen kann zum Workshop auch jeder, der bislang bei keinem der seit Jahresbeginn stattfindenden Treffen dabei war.

Reichlich Platz für Ateliers, Studios und Proberäume

Die Idee hinter dem Gemeinschaftsamt ist, auf der rund 20.000 Quadratmeter großen Fläche einen Ort des kreativen Arbeitens und Lebens zu schaffen – mit Ateliers, Studios und Proberäumen, einem Social Innovation Lab, einem FAB-Lab und vielen „Räumen für Träume und gemeinsame Projekte“. Räume, für die andernorts in Halle kein Platz ist.

Was der Ideengeber sich außerdem von der Nachnutzung des leerstehenden und denkmalgeschützten Bauwerks verspricht: „Indem wir einen nicht kleinen Teil der halleschen Kreativszene nach Halle-Neustadt ziehen, helfen wir dem Stadtteil, sich zu wandeln und außerdem der Stadt Halle ein wenig, ihr Segregationsdilemma zu lösen.“

Möbius zufolge möchte das Land Sachsen-Anhalt die Immobilie 2025/26 verkaufen. Erste Fördermittelanträge für die Umsetzung des Projekts seien bereits gestellt. Mut machen ihm die vielen Leute, die sich in den vergangenen Monaten für das Gemeinschaftsamt aussprachen, ihre Mithilfe angeboten und Raumbedarf angemeldet hätten. Auch wenn einige wieder abgesprungen seien, sei die Zahl der Unterstützer doch stetig gewachsen. Möbius sieht auch keine so große Hürde, die sich nicht bewältigen lasse. Er fügt hinzu: „Je mehr Leute am Samstag kommen, desto wahrscheinlicher wird es.“