Neue Brücken über der Saale Neue Brücken über der Saale: Werden dafür zu viel Bäume gerodet?
Halle (Saale) - Das Zauberwort heißt „GRW“ und ist die Abkürzung für das Förderprogramm „Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur - Tourismus“. Mit diesem Programm soll unter anderem ein lang gehegter Wunsch verwirklicht werden, nämlich der Bau einer Radler- und Fußgängerbrücke über die Saale. Schon 2010 war die Brücke, die die Verlängerung der Franz-Schubert-Straße bilden soll, im Rahmen der Internationalen Bauausstellung geplant worden - aber bislang nie realisiert worden.
Neubau einer Fuß- und Radlerbrücke am Sandanger für 2,2 Millionen Euro
Mit dem neuen Förderprogramm soll die 2,7 Millionen Euro Brücke nun ab 2021 bis 2022 gebaut werden. 88 Prozent der Kosten trägt das Land. Die Stadt will aber auch über das GRW-Programm weiter den Neubau einer Fuß- und Radlerbrücke am Sandanger ermöglichen: Diese soll zum einen die Verlagerung des Saale-Harz-Radwanderwegs auf eine direkte Route zur Altstadt ermöglichen, zum anderen auch den Radverkehr innerhalb der Stadt verbessern.
Die Kosten für diese Brücke belaufen sich auf 2,2 Millionen Euro. Während der Bau- und Vergabeausschuss den Plänen für die Salinebrücke einstimmig grünes Licht gegeben hatte, gab es bei der Abstimmung zur Sandangerbrücke mehrere Enthaltungen. Stadtrat Christian Feigl (Grüne) hatte zuvor kritisiert, dass durch den Bau dieser Brücke zu viel Natur zerstört werde.
Kritik an Brückenbau: Grüne verärgert über zu viel Rodung von Bäumen
„Der Verlauf ist nicht ideal, sondern verursacht den größtmöglichen Grünverlust“, beklagt Feigl. In der Planung ist vorgesehen, rund 2000 Quadratmeter Wald für den Brückenbau zu roden und zwölf Einzelbäume außerhalb der Waldfläche abzuholzen. Ersatzpflanzungen will die Stadt an verschiedenen Orten vornehmen.
Die Grünen hatten mehrfach eine Verschwenkung des Verlaufs angeregt, der jedoch in der Planung nicht berücksichtigt wurde. Dennoch stimmte der Ausschuss mehrheitlich zu; nun muss auch noch der Stadtrat in der kommenden Woche sein „Ja“ zu der Maßnahme geben - sonst laufen Antragsfristen ab. Eine vorläufige Förderzusage des Landes liegt nach Angaben der Stadt bereits im Rathaus vor. Geplant ist eine Bauzeit von Anfang 2021 bis Ende 2022. (mz)