Neuansiedlung im Star Park Neuansiedlung im Star Park: Warten auf 900 Jobs

Halle (Saale) - Der Autozulieferer Schaeffler baut im Star Park an der A14 in Halle ein Montage- und Verpackungszentrum und will nach eigenen Angaben 900 Arbeitsplätze schaffen. Interessenten für die Jobs müssen sich noch gedulden. „Die Einstellungsphase startet voraussichtlich erst Ende 2018“, sagte am Montag Unternehmenssprecher Jürgen Stühler der MZ. Daher könne man derzeit auch noch keine genaueren Angaben zum Bewerbungsverfahren machen. Schaeffler will im Industriepark einen dreistelligen Millionenbetrag investieren und plant für 2019 die Inbetriebnahme des Logistikcenters.
Die Arbeitsagentur Halle bereitet sich bereits darauf vor, dem Konzern bei der Mitarbeitersuche zu helfen. „Wir begrüßen die Ansiedlung einer namhaften Firma und werden dem Unternehmen sämtliche Dienstleistungsangebote zur Verfügung stellen“, erklärte Agentur-Chefin Petra Bratzke. Deshalb könne man auch nicht sagen, welche Qualifizierungen Schaeffler für seine Belegschaft benötige.
Schaeffler: Arbeitsplätze im Lager mit Schwerpunkt Kommissionierung, Verpackung und Versand
Die Firma selbst spricht von Arbeitsplätzen im Lager mit Schwerpunkt Kommissionierung, Verpackung und Versand. „Aus den Einzelteilen, die wir angeliefert bekommen, stellen wir Reparaturlösungen zusammen. Diese Produkte verschicken wir dann an unsere Kunden im deutschsprachigen Raum sowie an die internationalen Niederlassungen.“
Ein Jahr hatte die Stadt nach eigenen Angaben intensiv mit Schaeffler verhandelt. Am vergangenen Freitag wurden dann die Verträge unterschrieben. Der Investor wird sich auf einem 23 Hektar großen Areal ansiedeln. Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) ist überzeugt, dass die Firma in Halle faire Löhne zahlt. In einem Interview mit der MZ hatte Wiegand im März erklärt: „In Verhandlungen mit Investoren achten wir darauf, dass die Unternehmen über Mindestlohn zahlen. Ohne diese Zusicherung wird kein Vertrag unterschrieben.“
Keine Reaktion auf Vorwürfe von Bildungsminister Marco Tullner
Auf die Vorwürfe von Sachsen-Anhalts Bildungsminister Marco Tullner (CDU) wollte Wiegand am Montag indes nicht eingehen. Tullner hatte die Ansiedlungspolitik für den Star Park kritisiert. Das Areal sei von Stadt und Land mit dem Ziel entwickelt worden, Wissenschaft und Wirtschaft zu verzahnen und gut bezahlte Jobs zu schaffen. „Hier wird eine Chance vertan“, so Tullner.
Unterdessen hält es die Arbeitsagentur für möglich, dass durch die Schaeffler-Ansiedlung ein Kannibalisierungseffekt eintreten könnte. „Es ist denkbar, dass das Unternehmen einen Teil seiner Mitarbeiter von örtlichen Konkurrenten aus der Logistikbranche abzieht. Das hängt natürlich davon ab, wie attraktiv die Konditionen und die Arbeitsbedingungen sind“, meinte Agentur-Sprecher Thomas Hicksch.
Agentur-Sprecher: Natürlich wird Schaeffler die 900 Stellen nicht mit einem Schlag schaffen
„Natürlich wird Schaeffler die 900 Stellen nicht mit einem Schlag schaffen. Das ist ein Prozess. Dennoch wird es für das Unternehmen eine Herausforderung, denn diese Größenordnung ist schon außergewöhnlich“, sagte er. Die Agentur in Halle würde, so es gewünscht ist, bei der „Rekrutierung“ Partner aus Sachsen und Thüringen einbeziehen.
Derweil ist noch unklar, wann und wie der zweite neue Investor im Star Park, die Isopan Deutschland GmbH, die Mitarbeitersuche startet. Die Firma stellt Isolierelemente für den Dach- und Wandbau her und will 65 Jobs schaffen. Man werde sich rechtzeitig äußern, hieß es. (mz)
