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Süßer Nachwuchs im Zoo Nachwuchs im Zoo Halle: Gleich sechs Affen-Babys halten Pfleger auf Trab

Von Claudia Crodel 12.12.2018, 12:01
Betreutes Klettern unter Aufsicht. Die Affenbabys sind auch auf dem Baum immer mit dabei.
Betreutes Klettern unter Aufsicht. Die Affenbabys sind auch auf dem Baum immer mit dabei. Steffen Schellhorn

Halle (Saale) - Im Haus der Totenkopfaffen im halleschen Bergzoo ist bekanntlich immer viel los. Durch ihr quirliges Verhalten zählen die kleinen Primaten, die durchschnittlich eine Kopf-Rumpflänge von 28 bis 33 Zentimetern haben und einen 33 bis 43 Zentimeter langen Schwanz, zu den Besuchermagneten.

Lange kann der Zoobesucher durch die Glasscheibe in das Urwald-Gelände mit Felsen schauen und den lustigen Gesellen dabei zusehen, wie sie herumturnen. Derzeit lohnt sich das Beobachten der Tiere, die eigentlich in Mittel- und Südamerika beheimatet sind, ganz besonders. Einige von ihnen schwingen sich nämlich nicht allein blitzschnell von Ast zu Ast, sondern tragen huckepack ein Junges auf dem Rücken.

Totenkopfäffchen-Nachwuchs im Zoo fehlen noch Namen

Seit Oktober wurden bei den Totenkopfäffchen sechs Jungtiere geboren, das erste am 22. Oktober, das letzte am 1. Dezember. Die Mütter sind Pippi, Tippi, Quesine, Karin und Sarina. Der Nachwuchs allerdings habe noch keine Namen, war von Zoosprecher Tom Bernheim zu erfahren. „Wir konnten das Geschlecht der Jungtiere noch nicht ermitteln.“

Das Erstgeborene wagt sich dieser Tage bereits manchmal in die selbstständige Erkundung der Welt. Das heißt, es löst sich schon hin und wieder vom Rücken seiner Mutter, um seine Umgebung allein kennenzulernen.

Das Jüngste sitzt - wie die anderen auch - ganz fest auf dem Rücken der Mutter. „In den ersten Lebenstagen finden die Jungtiere noch nicht immer gleich die Zitzen der Mutter und nuckeln an allem, was ihnen in die Quere kommt, auch am Ohr der Mama“, erzählt Bernheim.

Nachwuchs im Zoo Halle: Es kann auch mal zum Zickenkrieg kommen

Und nicht nur die Mütter kümmern sich bei den Totenkopfäffchen um die Kleinen, sondern auch die Tanten. Sie tragen den Nachwuchs bisweilen zur Entlastung der Muttertiere herum. Dann könne es sein, wie Bernheim sagt, dass andere nicht tragende Weibchen neidisch sind und den Nachwuchs nicht mehr hergeben wollen. Die Mutter holt sich das Junge jedoch dann notfalls mit Unterstützung ihres ganzen Clans zurück.

Insgesamt leben im halleschen Bergzoo 30 Totenkopfaffen, die in mehrere Clans zu vier bis fünf Tieren aufgeteilt sind. Die Clans halten jeweils eng zusammen. Bei den sechs Jungtieren wird es übrigens nicht bleiben.

Totenkopfäffchen-Mann wurde von den Weibchen rausgemobbt

In den nächsten Tagen erwartet der Zoo ein weiteres, denn es sei noch ein Weibchen tragend. „Bei den Totenkopfaffen ist es normal, dass ein Männchen mehrere beziehungsweise alle Weibchen innerhalb einer Gruppe deckt“, erläutert Tom Bernheim. Um diesen Job zu erledigen, brauche es mehrere Wochen, da es sich für jedes einzelne Weibchen mehrere Tage Zeit nimmt. Flirten, Kuscheln und Liebesspiel sind da angesagt. In den Liebeswochen verliere ein Männchen übrigens bis zu 30 Prozent seines Körpergewichts, war weiter vom Zoosprecher zu erfahren.

Nach erfolgreichem Liebesspiel mit allen geschlechtsreifen Weibchen beziehungsweise den Interessierten unter ihnen, werde das Männchen oft aus der Gruppe gemobbt. „So ist es auch Fritz gegangen, der im Sommer immer öfter Reißaus nahm, da die Totenkopfaffen-Damen ihn regelrecht jagten. Deshalb ist Fritz nach Erfüllung seiner „Pflichten“ in einen anderen Zoo gegeben worden. Dort erholt er sich von den Strapazen des Sommers. (mz)

Tierpflegerin Isabel Noack verteilt Heuschrecken als Leckerbissen.
Tierpflegerin Isabel Noack verteilt Heuschrecken als Leckerbissen.
Steffen Schellhorn