Nach schwerem Unfall bei Halle-Trotha Nach schwerem Unfall bei Halle-Trotha: A14 wird am Unfallort erneuert

Halle (Saale) - Nach einem Auffahrunfall mit zwei Toten und drei Verletzten ist auf der Autobahn 14 bei Halle der linke Fahrstreifen wieder frei gegeben. „Die Fahrbahn wurde wegen der starken Hitzeeinwirkung durch die brennenden Fahrzeuge massiv geschädigt. Wahrscheinlich müssen fünf bis sechs Zentimeter der Betondecke abgefräst und mit Gussasphalt aufgefüllt werden“, sagte der Präsident der Landesstraßenbaubehörde, Uwe Langkammer. Wenn der neue Belag abgekühlt ist soll im Anschluss die linke Fahrspur saniert werden. "Bis Samstagnachmittag ist an dieser Stelle noch mit starken Beeinträchtigungen zu rechnen", sagte ein Polizeisprecher gegenüber der MZ.
Die stundenlange Umleitung des Verkehrs hatte in Halle zu kilometerlangen Staus geführt. Der Unfall zwischen Halle-Trotha und Halle-Tornau in Richtung Leipzig/Dresden ereignete sich einer Pressemitteilung der Polizei von zufolge am Donnerstag gegen 18.35 Uhr.
Nach Polizeiangaben war der 30 Jahre alte Fahrer eines Sattelzugs aus der Slowakei der mutmaßliche Auslöser des Unfalls, als er rund einen Kilometer hinter der Abfahrt Halle-Trotha das Ende eines Staus übersah und auf einen Pkw auffuhr. Durch den enormen Aufprall seien zwei weitere Sattelzüge sowie drei weitere Pkw in den Unfall verwickelt worden, anschließend seien der Sattelzug des Slowaken sowie zwei Pkw ausgebrannt, teilte Polizeisprecher Ralf Karlstedt mit.
Für zwei Pkw-Insassen kam jede Hilfe zu spät: Eine 53 Jahre alte Frau aus Niedersachsen war Beifahrerin eines Hyundai, das zweite Todesopfer sei noch nicht identifiziert, so Karlstedt weiter. Zwei weitere Menschen, der 43 Jahre alte Hyundai-Fahrer sowie der 30 Jahre alte Fahrer eines Sattelzuges seien schwer verletzt worden. Auch der 30-jährige mutmaßliche Unfallverursacher musste verletzt in ein Krankenhaus gebracht werden.
Den gesamten Schaden der ausgebrannten und beschädigten Fahrzeuge schätzt die Polizei auf mehr als 200.000 Euro, dazu kämen mehrere zehntausend Euro Schaden durch das Feuer an Fahrbahn und Leiteinrichtungen.
Die Autobahn 14 wurde unmittelbar nach dem Unfall in beiden Richtungen voll gesperrt, gegen 19.45 Uhr wurde die Fahrbahn nach Magdeburg freigegeben. Der Verkehr auf der Autobahn staute sich mehrere Kilometer zurück, dazu kamen Stau und stockender Verkehr auf der Umleitungsstrecke über Trothaer und Paracelsusstraße zum Dessauer Platz und weiter über die B100 zur A14-Auffahrt Halle-Peißen. „Dort gibt es keine größeren Störungen“, teilte das Lagezentrum der Polizei kurz nach 23 Uhr mit.
Gewaltige Rauchsäule über der Autobahn
Wegen des gewaltigen Brandes, nach Angaben von Polizeisprecher Karlstedt vor allem befeuert durch eine Ladung losen Styropors, wurden viele Freiwillige Feuerwehren der umliegenden Orte alarmiert. Das waren insgesamt 66 Männer mit 13 Fahrzeugen. Außerdem seien vier Rettungswagen und ein Rettungshubschrauber im Einsatz gewesen. Die Polizei war mit 16 Beamten im Einsatz.
Dabei hätte das Feuer unter unglücklichen Umständen noch schlimmer sein können: Der Fahrer eines Lastwagens, der 24 Tonnen Zellulose geladen hat, konnte sein Fahrzeug noch auf den Standstreifen nach vorn fahren. „Wir haben im Garten gesessen, als wir den Qualm sahen. Dann hat es geknallt, bestimmt zehn Mal“, berichtete eine Augenzeugin, die zusammen mit anderen Menschen auf einer Anhöhe nahe der Mühle zwischen Möderau und Wallwitz auf die Unfallstelle blickte. Die Rauchsäule des Feuers auf der Autobahn war anfangs mehrere Kilometer weit zu sehen. (mz/dpa)


