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Nach 28 Jahren Bühnenpause Nach 28 Jahren Bühnenpause: Wiedersehen mit der halleschen Band Daisy Duck

Von Katja Pausch 27.08.2018, 11:00
Wolfgang Küßner, Thomas Blankenburg, Jörg Hündorf und Per Enders (v. l.) haben nach 28 Jahren Pause ein Band-Comeback.
Wolfgang Küßner, Thomas Blankenburg, Jörg Hündorf und Per Enders (v. l.) haben nach 28 Jahren Pause ein Band-Comeback. Silvio Kison

Halle (Saale) - Es war im Frühjahr 1988, als vier junge hallesche Musiker beschlossen haben, gemeinsam neue musikalische Wege zu gehen: Die Wurzeln lagen in der Musik ihrer Eltern. Es waren hauptsächlich die Rock’n’Roll und Rockabilly-Hits der 60er Jahre, die es den vier Hallensern angetan hatten: Die Songs von Elvis, Carl Perkins und Gene Vincent. Aber nicht nur: Musikalischen Einfluss hatte auch Brian Setzer mit seiner Band Stray Cats, die in den coolen Achtzigern die Charts und den deutschen Rockpalast eroberten.

Das musikalische Konzept des Quartetts - Per Enders an Gitarre und Gesang, Thomas Blankenburg desgleichen, Wolfgang Küßner am Kontrabass und Jörg Hündorf an den Drums und ebenfalls mit Stimme - war zwar scheinbar einfach, aber sehr erfolgreich: „Die Songs haben wir handwerklich authentisch gespielt, nur vom Sound her haben wir sie etwas zeitgemäßer, moderner und frischer aufbereitet“, erzählt Per Enders am Rande eines besonderen Auftritts zum Laternenfestes. Der nämlich führte die Band nach 28 Jahren Spielpause wieder zusammen - zu einem Comeback-Konzert ...

Daisy Duck aus Halle: Fast 250 Konzerte nach ihrer Gründung

Unter dem Bandnamen Daisy Duck waren die Vier damals, nach ihrer Gründung, zwischen Rostock und Sonneberg unterwegs und spielten fast 250 Mal in Clubs, auf Stadtfesten, ja zu allen möglichen Festivitäten, die der Osten so hergab: Frauentagsfeiern, Betriebsfeste und mehr. Die Titel wurden vom Publikum erkannt, der Rhythmus ging sofort in die Beine, und die Mehrheit im Publikum konnte natürlich trotz des Westfernsehverbots locker alle Titel mitsingen - Daisy Duck brummte.

Mit der Wende gab es aber auch bei den Daisy Ducks eine Zäsur. Die Musikszene brach zusammen, gleichzeitig konnte man als umtriebiger Ossi viel Neues probieren und in Angriff nehmen. „Das Projekt Daisy Duck schlief trotz großer Erfolge sprichwörtlich ein“, so Enders.

Küßner, Enders und Hündorf waren und sind in anderen Bandprojekten aktiv

Man hatte anderes zu tun: Enders hob gemeinsam mit Wolfram Küßner das legendäre Capitol in der Lauchstädter Straße aus der Taufe und machte die Location zu einem jahrzehntelang bestehenden Kult-Ort für Musik, Tanz, Party und Kino. Drummer Jörg Hündorf, auch an der selten gewordenen Hammond-Orgel ein Virtuose, widmete sich der elterlichen Fleischerei und erlangte als Senfmüller Ruhm - und begeistert bis heute Feinschmecker mit seinen scharfen Kreationen.

Dennoch waren die Vier nie weg aus der Szene: Küßner, Enders und Hündorf waren und sind in anderen Bandprojekten aktiv. Der 30. Geburtstag der Band war den Vier nun aber doch Grund genug, Daisy Duck wiederzubeleben. Nach 28 Jahren Spielpause trafen sich die Herren nun in Originalbesetzung wieder und präsentierten ihre Klassiker - erst als rock’n’rolliger Rockabilly-Support zum Klassik-Picknick auf der Peißnitz und nun beim Laternenfest. Es soll nicht das letzte Konzert der wiederauferstandenen musikalischen Entendame Daisy Duck sein. (mz)