MZ vor Ort MZ vor Ort: Neubau stößt auf viel Kritik
Angersdorf/MZ. - "Das Feuerwehr-Gerätehaus geht dadurch etwas unter, und der Turm kommt gar nicht mehr zur Geltung", fand Wally Hindorf. "Der Bau wäre nicht nötig gewesen", meinte der ehemalige Bürgermeister Lothar Leib (CDU), der als Mitglied des Gemeinderates gegen das Projekt war, aber überstimmt wurde. Seiner Meinung nach könnte alles, was im Dorfgemeinschaftshaus untergebracht werden soll, genau so gut im benachbarten Einkaufszentrum Platz finden. "Denn wenn Aldi im Gewerbegebiet neu baut, haben wir hier eine weitere Ruine", befürchtete er. Joachim Reichert (SPD), der ebenfalls dem Gemeinderat angehört und der fand, dass dem Neubau zumindest eine Etage weniger gut zu Gesicht gestanden hätte, hatte noch andere Bedenken: "Für die Finanzierung wurden Bankkredite aufgenommen. Ob wir bei allen Verpflichtungen den nächsten Haushaltsplan noch ausgleichen können?"
Darüber hinaus wurde am MZ-Stand eine Menge anderer Probleme, Sorgen und Anregungen geäußert. Klaus-Ulrich Rühlemann zum Beispiel vermisste einen Jugendclub. Der sei wirklich erforderlich. Susanne Borowski machte sich Sorgen um die Dorfgemeinschaft. "Die ist nicht mehr intakt, wie das Dorffest jedes Jahr zeigt. Statt Leuten aus Angersdorf kommen Halle-Neustädter. Da geht das kulturelle Leben hier den Bach hinunter", befürchtete sie.
Gleich dreimal ging es in der angeregten Diskussion um den Straßenverkehr. Ingrid Weber als Anwohnerin der viel befahrenen Lauch-
städter Straße sagte, sie sei dadurch arg gebeutelt. "Hoffentlich wird die neue Autobahn bald fertig." Elke Skoring wünschte sich im Kreuzungsbereich Zscherbener Straße/Lauchstädter Straße eine Ampel. "Wenn man aus dem Wohngebiet kommt und als Linksabbieger auf die Hauptstraße möchte, ist doch sehr viel Geduld nötig. Außerdem ist der unübersichtliche Bereich auch gefährlich", machte sie auf mehrere Unfälle der Vergangenheit aufmerksam. Des weiteren fehlt ihrer Meinung nach ein Fuß- und Radweg ab der Tankstelle des Angersdorfer Gewerbegebietes in Richtung der Neustadt. Wenn kein Bus fahre, seien besonders die jungen Leute oft zu Fuß unterwegs. Das müsse doch nicht sein.
Lobende Worte über die Gemeinde äußerte Wally Hindorf: "Es ist alles in den letzten Jahren viel sauberer geworden. Die Straßen sind gemacht, alles ist gut beleuchtet, und auch die Kindertagesstätte kann sich sehen lassen."