MZ vor Ort MZ vor Ort: Marktlücke in Hohenthurm
Hohenthurm/MZ. - Hohenthurm hat ein großes Problem: Es fehlt ein Supermarkt mit kostengünstigen Angeboten. Dieser Mangel trifft vor allem ältere Einwohner der Gemeinde, die über kein Auto verfügen. Bis zu 50 Bürger umlagerten am Mittwoch den Treffpunkt der Aktion "MZ vor Ort".
Renate Marquardt zufolge könne das Angebot, dass mobile Verkaufsstände gegenwärtig bieten, nicht befriedigen. Sie verstehe nicht, warum sich kein Investor für eine neue Kaufhalle finde. Immerhin zähle der Ort rund 2 500 Einwohner. Christa Fiebig beklagte, wie kostspielig die Reisen zu den nächsten Supermärkten in Halle oder Peißen seien. Wie machen es nur die Leute in Teutschenthal? Diese Frage stellte Rosemarie Schuhmann. Nach ihren Angaben gibt es in Teutschenthal fünf Supermärkte. In Hohenthurm hätten in den vergangenen Jahren nach und nach fast alle Geschäfte geschlossen, sagte Herta Schröter. In den Kreis vieler MZ-Leserinnen gesellte sich Werner Rusch. Der Rentner, der nach eigener Aussage die meisten Gemeinderatssitzungen verfolge, kritisierte den späten Termin der Einwohnerfragestunde. "Nach 22 Uhr sind Gäste und Ratsmitglieder müde und haben keine Lust mehr auf kritische Debatten", so seine Erfahrung. Dabei gebe es nicht nur ein Thema, das ihm auf den Nägeln brenne. Als Beispiel nannte Rusch das Gelände des ehemaligen Bohrbetriebes Hohenthurm - "eine Müllhalde".
Eine andere Anregung zum Stichwort Ordnung und Sauberkeit gab Christel Zeitz. Die Hundebesitzerin vermisst auf ihrem Weg durch den Ort Abfallbehälter, in denen die "Hinterlassenschaften" der Vierbeiner entsorgt werden können. Sie nehme den Kot ihres Cockerspaniels immer in einer Tüte mit nach Hause. Viele andere Tierhalter würden aber die Haufen ihrer Hunde einfach auf der Straße liegen lassen.
Über den Schmutz im Ort ärgert sich auch Heidelore Streuber. Gerade vor leer stehenden Häusern sei mitunter seit Jahren kein Laub mehr gekehrt worden - doch nicht nur dort. Wenigstens einmal im Monat sollten ihrer Meinung nach Mitarbeiter des Ordnungsamtes einen Kontrollgang durch Hohenthurm unternehmen. "Wer seinen Pflichten nicht nachkommt, muss eben zur Kasse gebeten werden", meinte sie. Ruth Hecht und Brigitte Wolfermann haben auch die Erfahrung gemacht, dass es neuerdings vor allem jüngere Leute mit der Hausordnung nicht mehr so genau nehmen. Völlig unverständlich ist für sie auch, wie Kinder frisch gepflanzte Blumen mutwillig zertreten können.
Die MZ ist in der nächsten Woche in Halle-Neustadt vor Ort.