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Murmel soll Glück bringen

Von Kornelia Privenau 28.01.2005, 16:57

Halle/MZ. - Im Klassenzimmer war es war wie in einem Bienenschwarm. 19 aufgeregte Schüler. Zum ersten Mal in ihrem Leben sollten sie Zeugnisse erhalten.

Diese Aufregung hatte sich auch ein bisschen auf die Klassenlehrerin Dorit Kambach übertragen. Sie hielt für jedes Kind eine Glücksmurmel, einen Aufkleber und etwas zum Naschen bereit. Als Anerkennung für die Leistungen, nicht als Trost. Der war überhaupt nicht nötig. "Alle können mit ihren Ergebnissen zufrieden sein", sagte die junge Lehrerin.

Das hörten auch die Eltern gern, die bei der Zeugnisausgabe dabei waren. Und dann ging es endlich los. Lilli-Marie wurde als Erste nach vorn gerufen. "Du kannst sehr gut lesen", sagte Frau Kambach. Das Mädchen strahlte vor Freude. Nach und nach erhielten alle Schüler ihr Zeugnis und eine ganz persönliche Einschätzung. Was wir alles schon können, stand an der Tafel geschrieben. Viele Kinder entdeckten ihren Namen. Nachdem Lucas Mendlik, dessen Fleiß und Leistungen besonders gelobt wurden, wieder an seinem Platz war, kannte die Spannung der anderen keine Grenzen. Wann bin ich denn endlich dran, wisperten sie. Alle kamen an die Reihe, jeder hielt schließlich seine Glücksmurmel und mit dem Zeugnis eine Schutzhülle in den Händen. Das war nötig, weil einige Kinder schon dabei waren, mit den Aufklebern die Zeugnisse zu verzieren. Maria Taschinski und Lisa Kallmeyer ermunterte die Lehrerin zu mehr Selbstbewusstsein, nicht mehr so schüchtern zu sein. Zum Schluss las Dorit Kambach einen Brief der pädagogischen Mitarbeiterin Antje Otto vor, die leider nicht dabei sein konnte.

Elternsprecherin Elke Möbus, die mit schwerem Gepäck gekommen war, meinte: "Es war eine Idee der Eltern, jedem Kind eine Rose zu schenken, für euer eifriges Lernen und als Zeichen, wie sehr wir euch lieb haben." Die Mütter und Väter verteilten die duftenden gelben Blüten. Einen Blumenstrauß gab es auch für die Lehrerin.

Pünktlich zum Start in die Ferien hatte sich der Winter eingestellt. "Wir gehen rodeln", sagten Franz, Pascal und Rick. "Ich fahre mit Oma und Opa in den Urlaub, weiß noch nicht, wohin ", erzählte Lucien. Die meisten Kinder verbringen die Ferien im Hort.