Moving Dinner in Halle Moving Dinner in Halle: Ein Abend drei Gastgeber
Halle (Saale) - Als Luisa Lange für ihr Medizinstudium von Tübingen nach Halle kam, stand bei der Entdeckung ihrer neuen Heimat ein Punkt ganz oben auf der Liste: „Wenn es hier ein Moving Dinner gibt, muss ich sofort dabei sein“, hatte die 21-Jährige beschlossen. Und das ging schneller als erwartet. Zwei Tage blieben der Studentin, um sich auf die Anmeldeliste zu setzen.
Nach einem guten Start gehört sie seit dem vergangenen Herbst neben Emilie Wegner und Alina Köster zum Organisationstrio der Veranstaltungsreihe, die vor sieben Jahren von Studenten der Ernährungswissenschaften ins Leben gerufen wurde.
Das Prinzip ist einfach. Gemeinsam mit einem oder zwei Freunden wird zu Hause je nach Vorgabe eine Vorspeise, ein Hauptgericht oder ein Dessert zubereitet. Zu Gast sind jeweils zwei weitere Teams.
Wer den Abend mit seiner Gruppe kulinarisch einläutet, hat Glück und kann sich den Rest des Abends entspannt zurücklehnen. Denn für den nächsten Gang geht der Weg dann dann woanders hin - in die Wohnung einer noch ganz unbekannten Gruppe. Namen, Adressen und Kontaktdaten werden vorher per E-Mail ausgetauscht. Zum Dessert werden die Karten wieder neu gemischt.
Einmal pro Semester
Pro Abend lernt ein Team so sechs unbekannte Gruppen kennen. „Es ist uns wichtig, dass sich nur Studenten anmelden, schon aus Organisationsgründen“, sagt Emilie Wegner, die wie ihre Kommilitonin Alina Köster in Halle Ernährungswissenschaften studiert.
Einmal pro Semester findet ein Moving Dinner statt. Für die Organisatoren gehört neben dem Bewerben vor allem auch die Kommunikation mit den verschiedenen Teams zu den aufwendigsten Aufgaben. Denn die verschiedenen Gruppen müssen gut koordiniert werden - und in der Stadt verteilt. Im Herbst gab es immerhin 50 Teams und damit mehr als 100 Teilnehmer. Vorspeise in Neustadt, Hauptgang in Ammendorf und Dessert in Trotha? „Dann ist Stress progammiert“, sagt Emilie Wegner.
Die 21-Jährige verwendet auch privat viel Zeit und Liebe fürs Kochen. Auf ihrem Blog „Emilies Treats“ stellt sie die besten Rezepte im Internet vor. Die meisten davon hat sie sich selbst ausgedacht.
Zusammen mit der 20-jährigen Alina Köster hat Emilie Wegner auch selbst schon fürs Moving Dinner in der Küche gestanden. Die Kreationen sind oft außergewöhnlich. Dann gibt es zum Nachtisch ein Schichtdessert mit Bestandteilen wie Schokopudding, Kürbis-Brownies, Spekulatius und Crackern.
Wie im Sterne-Restaurant
„Was zubereitet wird, ist sehr unterschiedlich“, sagt Luisa Lange. „Mal sind es Nudeln mit einer Gemüse-Soße und mal fühlt man sich wie im Sterne-Restaurant.“ Oft liegt die Herausforderung auch gar nicht in dem ausgewählten Rezept, sondern bei den unbekannten Gästen. Vorher gibt es zu den Gruppen, die bekocht werden, kurze Infos: Wenn in einem Team zwei Veganer und ein Gast mit Histamin-Intoleranz erwartet werden, müssen die Gastgeber manchmal zweimal überlegen, was auf den Tisch kommt. „Das ist aber auch spannend und herausfordernd,“ sagt Alina Köster. Zum Abschluss des Abends kommen alle Teilnehmer zusammen, zur nächsten Veranstaltung zum Beispiel im Objekt 5. Dann können auch die besten Rezepte ausgetauscht werden.
Für das kommende Moving Dinner ist außerdem eine Überraschung geplant. Denn dann wird es zum ersten Mal ein Motto geben: „Futtern wie bei Muttern!“ (mz)
Das nächste Moving Dinner findet am 19. Mai statt.
Anmelden können sich Studenten unter [email protected]