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Auf Hollywood-Niveau Motionworks aus Halle hat einen Animationsfilm mitproduziert

Von Nadja Naumann 02.06.2019, 13:00
Das Igel-Mädchen Latte und ihr Freund, der Eichhörnchen-Junge Tjum
Das Igel-Mädchen Latte und ihr Freund, der Eichhörnchen-Junge Tjum Dreamin Dolphin/Eagle eye/grid animation

Halle (Saale) - Das Mitteldeutsche Medienzentrum (MMZ) in Halle bewegt sich in der Postproduktion in der Bild- und Tonbearbeitung auf Hollywood-Niveau. Im MMZ erhält jetzt auch der Animationsfilm „Latte Igel und der magische Wasserstein“ den letzten finalen Schliff. Dafür reisten die Produzenten Lilian Klages von der Filmproduktion Dreamin Dolphin und Thomas G. Müller von Eagle Eye sowie die Regisseurinnen Regina Welker und Nina Wels nach Halle. „Ich bin von Halle ganz begeistert“, schwärmte Regina Welker.

Für Produzent Thomas G. Müller geht mit dem Film ein Wunsch in Erfüllung: „Ich habe das Buch von Sebastian Lybeck mit acht Jahren gelesen.“ Das Buch erschien erstmals 1958 und ist ein Long-Seller. „Daraus ist der schönste Animationsfilm geworden, der in Deutschland realisiert wurde“, schwärmt Müller.

In Halle entsteht ein Animationsfilm mit ökologischem Aspekt

In dieser Woche wurden die ersten Ausschnitte gezeigt - und Thomas G. Müller hat bei weitem nicht übertrieben. „Latte Igel und der Wasserstein“ ist perfektes Unterhaltungskino für die ganze Familie und hat zudem einen aktuellen Bezug. „Es ist eine tolle Geschichte mit einem ökologischen Aspekt, denn die Bären haben den Wasserstein gestohlen und dadurch trocknet der Wald aus“, erzählte der Produzent.

Im Buch ist der Igel eigentlich ein Junge, aber im Film ein Mädchen. Während alle Tiere im Wald in Familien leben, ist Latte eine Einzelgängerin. Als der Rabe Korp verkündet, dass die Bären den Wasserstein gestohlen haben, glaubt ihm niemand - außer Latte und der Eichhörnchenjunge Tjum. Sie machen sich auf den Weg, um den Stein zu finden.

7,5 Millionen Euro hat die internationale Koproduktion gekostet, 4,3 Millionen Euro davon kommen aus Deutschland. Die Mitteldeutsche Medienförderung hat das Projekt mit 450.000 Euro gefördert, denn 16 Minuten des Films sind bei Motionworks in Halle entstanden. Zudem entstand auch das Storyboard und das Kamera-Layout hier.

Auch Filmmusik kommt aus Halle

Die Musik zum Film stammt der Feder des halleschen Komponisten Andreas Hoge. Und der war sichtlich glücklich: „Wir durften mit dem Leipziger Sinfonie Orchester, das 50 Mitglieder hat, zusammen arbeiten. Das macht den Film emotional sehr stark.“

Mischtonmeister Olaf Mehl und Sounddesigner Kai Tebbel haben dem Animationsfilm Leben eingehaucht, denn sie zeichnen für die Geräusche und den Einsatz der Musik verantwortlich. Vor vier Jahren hatten sich die Produzenten die Filmrechte gesichert „und ab da ging es sehr schnell voran“, so Produzentin Lilian Klages. „Bereits jetzt ist der Film in 15 Länder verkauft.“ Wie gut sich der Animationsfilm bei den Filmfestspielen in Cannes verkauft hat, das steht noch aus. Der Kinostart in Deutschland ist für den 30. Januar 2020 geplant. Natürlich wird der Film bei verschiedenen Festivals eingereicht werden.

Einer darf den liebevollen Unterhaltungsfilm für die ganze Familie bereits in der finalen Fassung und deutscher Synchronisation schon eher sehen: Sebastian Lybeck. Der Verfasser des Kinderbuchs feiert in diesem Jahr seinen 90. Geburtstag. (mz)