1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Modernisierung in Halle: Modernisierung in Halle: Stadtarchiv will Wartezeiten verkürzen

Modernisierung in Halle Modernisierung in Halle: Stadtarchiv will Wartezeiten verkürzen

Von Magdalena Kammler 16.10.2015, 19:13
Archivmitarbeiterin Barbara Glatzer am neuen Scanner
Archivmitarbeiterin Barbara Glatzer am neuen Scanner Holger John Lizenz

Halle (Saale) - Das Stadtarchiv testet einen neuen Scanner, der effizienter und schneller das hallesche Archivmaterial für Schüler und Erwachsene vervielfältigen kann. Bisher dauerte es bis zu drei Tage, um dem Nutzer Dokumente aus dem Stadtarchiv zur Verfügung zu stellen. Mit dem neuen Gerät kann am gleichen Tag der Anfrage das gewünschte Material gescannt und entweder ausgedruckt oder auf einem USB-Stick kopiert werden. Durch die digitale Datenübertragung verringern sich zum einen die Wartezeiten, gleichzeitig werden die technischen Möglichkeiten vielfältiger.

Geeignet für kleine Aufträge

Besonders für kleine Aufträge eigne sich das Gerät, da es schnell spontane Anfragen bearbeiten kann, so Bettina Glatzer, Angestellte des Archivs. Ganze Bücher zu scannen, sei urheberrechtlich ohnehin nicht immer möglich, daher seien immer nur Auszüge aus dem Dokumentenbestand der Stadt zu erhalten. „Das Gerät ist einfach zu bedienen, weil am Display alle Schritte erklärt werden.“ Zum Beispiel kann bei einem Scan die Helligkeit, die Auflösung, die Seitenauswahl und die Größe gewählt werden. Auf diese Weise bekommt der Nutzer die Möglichkeit, das Dokument direkt am Scanner zu bearbeiten. Besonders präzise ist zudem die Tiefenschärfe und die Farbqualität.

Der Scanner mit dem Modellnamen „Zeta Comfort“ sieht einem Herkömmlichen sehr ähnlich. Eine Buchfläche dient zur Ablage. Allerdings muss man nicht, wie gewöhnlich, einen Deckel zur Ablichtung bewegen. Das Gerät scannt mit einer fest angebrachten Fläche über dem Buch die Seiten, die Lichtverhältnisse im Raum spielen dabei keine Rolle. Dokumente können bis zur Größe A4 vervielfältigt werden. Eine mittig angebrachte Wippe auf der Liegefläche gibt dem Buch Platz, damit die Seiten, je nach Schieflage, dennoch auf einer geraden Fläche digitalisiert werden können. Sogar Bücher mit einer Dicke von 100 Millimetern können bearbeitet werden.

Test bis Ende Oktober

Wenn alle Seiten gescannt wurden, kann der Nutzer für drei Euro alle Daten auf einem USB-Stick speichern oder für 50 Cent pro Kopie ausdrucken lassen, Schüler zahlen 25 Cent. Der Scan allein kostet pro Seite das Gleiche. Weil das neue Gerät erst einmal vom Stadtarchiv getestet wird, ist es noch nicht in das Drucksystem des Hauses eingebunden. Daher prüft Bettina Glatzer kurz die Anzahl der gemachten Scans noch einmal, bevor bezahlt wird.

Je nachdem wie das neue Gerät ankommt, wird nach der Testphase am 28. Oktober das Modell übernommen. Stadtarchiv-Chef Ralf Jacob hatte den Test in Auftrag gegeben und entscheidet demnächst über die Anschaffung. Moderne Scanner finde man immer häufiger im Archivwesen, sagt er. Besonders Bibliotheken verwenden die effizienten Techniken, um das Material schnell zur Verfügung stellen zu können. (mz)