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  7. Mittwoch neuer Streik Busse und Straßenbahnen in Halle - Ganztags Warnstreik durch Verdi bei Havag

Havag legt Arbeit nieder Halle: Neuer Streik im Nahverkehr - Am Mittwoch stehen Bus und Bahn ganztags still

In Halle werden am Mittwoch erneut Busse und Straßenbahnen bestreikt: Die zweite Verhandlungsrunde war laut Verdi ergebnislos. Jetzt geht der Arbeitskampf weiter - und er wird im Vergleich zu Freitag ausgeweitet.

Von Dirk Skrzypczak Aktualisiert: 12.07.2022, 08:12
Am Freitag hatten Gewerkschaftsmitglieder die Betriebshöfe blockiert, so dass weder Busse noch Bahnen die Depots verlassen konnten. Mittwoch soll der Streik noch ausgeweitet werden.
Am Freitag hatten Gewerkschaftsmitglieder die Betriebshöfe blockiert, so dass weder Busse noch Bahnen die Depots verlassen konnten. Mittwoch soll der Streik noch ausgeweitet werden. Foto: Dirk Skrzypczak

Halle (Saale)/MZ - Die Gewerkschaft Verdi ruft für diesen Mittwoch erneut zum Streik bei der Havag auf. Dieses Mal soll der Arbeitskampf von Betriebsbeginn bis Donnerstagfrüh 1 Uhr dauern. Bereits am Freitag hatten die Beschäftigten die Arbeit niedergelegt, da aber „nur“ bis 14 Uhr. Grund für den Streik im ÖPNV ist laut Verdi die zweite Verhandlungsrunde am Montag, bei der die Arbeitgeber kein „substanzielles Angebot für eine Weiterentwicklung der Einkommens- und Ausbildungsvergütungen vorgelegt haben“.

Offensichtlich habe der Warnstreik am vergangenen Freitag keine nachhaltige Wirkung erzielt. „Wir werden den Druck erhöhen müssen“, sagte Verdi-Verhandlungsführer Paul Schmidt. Verdi fordert 1,50 Euro mehr Lohn pro Stunde sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro. In der Verhandlungsrunde hätten die Arbeitgeber lediglich eine Einmalzahlung in Höhe von 300 Euro vorgelegt.

Den ganzen Mittwoch lang: Verdi bestreikt Busse und Straßenbahnen in Halle

Bereits im vergangenen Jahr hätten die Beschäftigten Reallohnverluste hinnehmen müssen. Aktuell pendele die Inflation laut Verdi zwischen sieben und acht Prozent. Auch für das kommende Jahr habe das Statistische Bundesamt bereits eine Teuerungsrate von circa fünf Prozent prognostiziert. Entsprechend sei eine deutliche Steigerung der Einkommen dringend geboten.

„Die hohe Streikbeteiligung in der vergangenen Woche hat unseren Eindruck noch einmal bestätigt: Die Kolleginnen und Kollegen in den Verkehrsunter­nehmen sind fest entschlossen, für die Durchsetzungen ihrer Forderungen zu kämpfen. Ein Aussitzen der Krise auf dem Rücken der Beschäftigten wird es mit uns nicht geben“, so Schmidt.