Mit Lesen nicht nur die Eltern schocken
HALLE/MZ. - Am Mittwochnachmittag erfolgte im Vorfeld des Welttags des Buches 2009, der am Freitag begangen wird, der Auftakt dieser groß angelegten Plakataktion.
Die ersten Plakate wurden an eine Litfaßsäule in der oberen Leipziger Straße aufgebracht. Mit dabei waren unter anderem Hildegard Labenz, die Leiterin der Stadtbibliothek, und Tobias Kogge, Beigeordneter für Soziales und kulturelle Bildung. Auch Bernd Gorzel aus der Geschäftsleitung der Ströer Deutsche Städte Medien GmbH, die die Aktion als Partner unterstützt, lobte die Initiative. "Wir hoffen, dass sie Jugendliche auch wirklich zum Lesen animiert", sagte Gorzel.
Das Motto "Schock deine Eltern, lies ein Buch" ist nicht neu. Anne Kupke, Mitglied des Vereins "Freunde der Stadtbibliothek", der die Plakataktion mitorganisiert, entdeckte es in Karlsruhe. "Die Bibliothek von Halles badischer Partnerstadt warb mit diesem Slogan 2005 und 2006 und hatte damit riesigen Erfolg", erzählt Anne Kupke. Das war für die "Freunde der Stadtbibliothek" Grund genug, den Spruch an die Saale zu holen. Bereits 2006 eröffnete unter dem Motto "Schock deine Eltern, lies ein Buch" die Jugendmediathek.
Diese ist in der dritten Etage der Stadtbibliothek untergebracht und lockt die jungen Nutzer nicht nur mit Büchern, sondern auch beispielsweise mit Computerspielen und CDs, mit Playstation, DVD-Player und Internetzugang. Vielfältige Beschäftigung ist dort also garantiert. Davon zeugen auch Veranstaltungen, die direkt auf die jungen Leute zugeschnitten sind. So gibt es beispielsweise in den Ferien oftmals gesonderte Programme. Ab sofort sind auch T-Shirts mit dem Schock-deine-Eltern-Slogan dort zu haben. "Die Jugendmediathek ist von Anfang an gut von den jungen Leuten angenommen worden", freut sich Hildegard Labenz, die allerdings bedauert, dass der Raum, in dem die Jugendmediathek untergebracht ist, eigentlich ein wenig klein ist.
Umso mehr freut sich die Leiterin der Stadtbibliothek aber, dass die "Freunde der Stadtbibliothek" jedes Jahr finanzielle Mittel zum Kauf von neuen Medien zur Verfügung stellen, damit das Angebot der Bibliothek aktuell und vielseitig bleibt. Allein im Jahr 2008 waren es 20 000 Euro.
"Es ist ein besonderes Anliegen unseres Vereins, die Stadtbibliothek bei der Gewinnung neuer Leser, vor allem junger Leser, zu unterstützen", sagt Anne Kupke. Und genau das ist auch der Wunsch von Tobias Kogge, der hofft, dass sich die Kundenzahlen wirklich verändern. "Die Bildung und Freizeitgestaltung des Nachwuchses liegt mir sehr am Herzen", meint er und sieht das Lesen als wichtigen Fakt für die Persönlichkeitsentwicklung der jungen Menschen und für die Pflege der deutschen Sprache.