Mit Bart und neuer Bandscheibe: Mit Bart und neuer Bandscheibe: Tom Schwarz kämpft im Februar in Halle

Halle (Saale) - Die Stoppeln am Kinn von Tom Schwarz waren Gesprächsthema - natürlich. Der Boxer präsentiert sich dieser Tage mit verändertem Äußeren. „Bart ist im Ring erlaubt“, erklärte sein Trainer Dirk Dzemski. „Nur zu lang darf er nicht sein.“

Zur Pressekonferenz am Mittwoch im Dormero-Kongress- und Kulturzentrum vor seinem nächsten Kampf war der Schwergewichtler mit ungewohnter Gesichtsbehaarung erschienen. Nicht ohne Hintergedanken. „Ich bin jetzt erwachsen geworden“, sagte der 23 Jahre alte einstige Juniorenweltmeister augenzwinkernd. „Und nicht nur der Bart, auch die Bizeps wachsen.“ Womit der Profi vom Magdeburger SES-Boxstall wohl auch zum Ausdruck bringen will, dass er zurück ist - stärker denn je.

Aushalten muss das am 3. Februar in der Neustädter Erdgas-Arena ein anderer Bartträger: Samir Nebo, 36 Jahre, leidenschaftlicher Hobbyboxer, von Beruf Autohändler in Torgau. Vor vier Wochen hat er sich die Dienste von Trainer Kai Kurzawa gesichert, der 2013/14 selbst einmal bei SES als Trainer gearbeitet hat.

Ob dieses Insiderwissen nützt? Nebo jedenfalls ist motiviert. „Ich freue mich darüber, einen Hauptkampf bestreiten zu dürfen“, sagte der Routinier, der zehn seiner zwölf Kämpfe im bezahlten Sport gewonnen hat. „Boxen ist mein Traum. Und diesen will ich erfolgreich leben.“

Schwarz ist 13 Jahre jünger. Und hat trotzdem seinem Gegner vieles voraus mit 19 Siegen in 19 Kämpfen sowie dem Inter-Conti-Championchip-Titel des WBO-Verbandes. Bei den Profis ging sein Weg bisher steil nach oben. Der einzige Gegner, dem sich der Hallenser beugen musste, war seine Gesundheit. Einen Kampf im September hatte er absagen müssen: Bandscheibenvorfall im Halswirbelbereich. Seit der OP in Magdeburg hilft ihm eine künstliche Bandscheibe.

Schon ein Jahr zuvor hatte sich Schwarz einem ähnlichen Eingriff unterziehen müssen. „Es war schwer für mich, damit fertig zu werden“, gibt er zu. Und trotzdem habe er nie gezweifelt. „Jetzt fühle ich mich fit, ich weiß, dass ich irgendwann Weltmeister werde.“

Er legt die Messlatte also hoch. Der Kampf nächsten Monat in seiner alten sportlichen Heimat soll ihm helfen, in die Spur zurückzufinden. Schwarz strotzt vor Tatendrang: „Es hat sich eine Menge angestaut. Das muss raus.“

Ob das Vorhaben aufgeht, werden übrigens auch seine Ärzte live mitverfolgen. Sie wollen Schwarz am Ring die Daumen drücken.

(mz)