Medienmacher öffnen ihre «Heiligen Hallen»

Halle/MZ. - Peggy Fröschke, Assistentin der MMZ-Geschäftsführung, erkannte sogleich die Situation. "Wir haben doch ein Kino, extra für Kinder", lockte die 30-Jährige den zweieinhalbjährigen Niklas. Der bekam im im Filmabnahmestudio bei einem Trickfilm gleich bessere Laune. Für die Erwachsenen lief indes großes Kino im Sinne von Multimedia. Die Mieter des MMZ, darunter auch das Medien-Institut der Uni Halle, präsentierten Ton- und Filmtechnik sowie ihr Know-how.

"Ich wollte immer schon wissen, was sich hier abspielt", so Michael Nave, der zum ersten Mal die "Heiligen Hallen von Halles Medienmachern" betrat. Unter anderem führte Helen Ilus am PC vor, wie ein Trickfilm entsteht. Die Studentin aus Estland, die derzeit im MMZ bei der "International Academy Media Arts" eine Ausbildung zum "European Animation Master" macht, hatte einen hungrigen Präriehund erschaffen, der auf dem PC-Bildschirm alles verputzte, was ihm vor sein großes Maul kam.

Um einen großen Mund ging es auch in der vierten Etage des MMZ. Augustin Ulrich Nebert vom gleichnamigen Sprechatelier gab Unterricht in Sachen Rhetorik. "In unseren Kursen geht es um die Mediensprache", so der Sprachwissenschaftler. Egal ob Politiker oder Schauspieler, ob Pastor oder Radiosprecher - für jeden gebe es Regeln, die man hier trainieren könne. Außerdem produziere das Studio alles rund um das gesprochene Wort. So gab es am Freitag auch einen Crash-Kurs in Sachen Ton-Nachbearbeitung am Beispiel eines Hörbuchs.