Matthias Schimetzek-Nilius Matthias Schimetzek-Nilius: Der Mann hinter dem Weihnachtssingen

Halle (Saale) - Wenn in der kommenden Woche wieder Tausende Fans des Weihnachtssingen erwartungsfroh ins Steintor-Varieté strömen, hat Matthias Schimetzek-Nilius seit Monaten Vorarbeit geleistet. Denn „Meff“, wie der charismatische Schlagzeuger in der hiesigen Musikszene von allen genannt wird, hat musikalisch gesehen die Fäden oder besser die Sticks in der Hand. Für die Kultveranstaltung des Objekt 5 trommelt der gerade 50 gewordene Drummer seit Jahren alle zusammen, die an diesen drei tollen Tagen auf der Bühne stehen: die Band, die Solisten und die Background-Sängerinnen. Im neuen Probenraum im halleschen Osten, den „Meff“ erst vor wenigen Wochen bezogen hat, studiert der Schlagzeuger über Monate die Titel ein - plus Intro und den fulminanten Abschluss-Song. In diesem Jahr ist das stets so lange wie möglich geheim gehaltene Motto des Singens besonders edel: „Weihnachten im Grand Hotel“.
Proben müssen sein
Wer auf der Bühne stehen wird, darf natürlich noch nicht verraten werden - dass vier neue Gesichter dabei sein werden, indes schon. Doch egal, ob Profi oder Neuling - Proben müssen sein. Dafür hat Schimetzek-Nilius einen ausgeklügelten Probenplan an der Tür im Schlagzeug-Raum hängen. „Wir machen jeden Probendurchlauf drei Mal, dann sollte es sitzen“, so „Meff“, der auch schon dem einen oder anderen Sangeswilligen absagen musste. „Es ist nicht jedermanns Sache, vor so großem Publikum auf der Bühne zu stehen“, weiß der Drummer, der mit fünf seine erste Trommel von seinen älteren Geschwistern geschenkt bekommen hat. „Die hatten bei uns im Thaerviertel eine alte Pioniertrommel im Sperrmüll gefunden“, erinnert sich „Meff“, der schon in ganz jungen Jahren auf allem, was er in die Finger bekam, herumgetrommelt hat.
Mit zwölf gab’s das erste Schlagzeug, doch gelernt hat Matthias Schimetzek-Nilius später doch erstmal einen „ordentlichen“ Beruf: Bergmann im mansfeldischen Kupferbergbau. „Gearbeitet hab ich darin nie, aber ich hätte schon mal Lust, in einen Schacht einzufahren“, sagt er. Heute trommelt „Meff“, der am Konservatorium bei Schlagzeug-Papst Wolfgang Kudritzki spielen lernte, bei „Horch“, den „Aberlours“, den „Good ol’ Blues Brothers“ und bei „Kilminister“. Und neuerdings ist er sogar beim Kika zu hören: Für die Sendung „Fußballhelden-Comic“ spielt er die Hintergrundmusik ein. Für den 23. Dezember sind im Objekt, Seebener Str. 5, täglich ab 12 Uhr noch Weihnachtssingen-Karten zu haben. (mz)