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Marek Ulrich ist zurück Marek Ulrich: Schwimmer meldet sich in Leipzig bei Trainer Frank Embacher zurück

Von Petra Szag 01.02.2020, 14:31
Schwimmer Marek Ulrich 2017 bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Kopenhagen.
Schwimmer Marek Ulrich 2017 bei den Kurzbahn-Europameisterschaften in Kopenhagen. imago sportfotodienst

Leipzig/Halle (Saale) - Der lang aufgeschossene Marek Ulrich und das kleine Wörtchen schnell - das scheint noch immer kompatibel. Der Schwimmer, der in der nacholympischen Saison 2017 auf den Rückenstrecken als größtes Talent bundesweit gehandelt worden war, ist wieder da.

Vor zwei Jahren hatte er völlig überraschend seinen Spind in Halles Trainingszentrum geräumt und sich ins Privatleben zurückgezogen. Seit vier Monaten nun arbeitet er - nicht weniger überraschend - mit seinem alten Trainer Frank Embacher in Leipzig am Comeback.

Marek Ulrich kehrt in Leipzig als Schwimmer zurück

Und weil die Fortschritte im Training größer waren, als man nach so einer langen Pause erwarten durfte, sucht der 23-Jährige nun auch schon wieder den Schlagabtausch mit der Konkurrenz.

Am Samstag in Freiberg will er mit seinen Trainingsgefährten Leipzigs Aufstieg in die erste Schwimm-Bundesliga perfekt machen. „Ich bin gespannt, was möglich sein wird“, sagt Ulrich. Schnelle Zeiten aus dem Training dann im Wettkampf zu bestätigen, ist alles andere als normal.

Egal, wie das Experiment ausgeht: Ulrich wird dabei bleiben. Bis zu den deutschen Meisterschaften Anfang Mai in Berlin will er alles auf die Karte „Schwimmen“ setzen, also wie ein Profi unter großem Zeitaufwand trainieren. „Solange“, erklärt er das Finanzielle, „reichen meine Rücklagen“. Danach weiß Ulrich, ob die Zeiten ein EM-Ticket wert sind. Und wenn sogar die Olympianorm herausspringen sollte, würde er sich doch noch einen großen Traum erfüllen können.

Zu Beginn 2018 hatte der gelernte Bürokaufmann Halle in Richtung Hamm verlassen. Er wollte zu seiner damaligen Freundin und arbeitete dort in der Justizvollzugsanstalt. Dass der Verband seinen Trainer Frank Embacher in Halle kaltgestellt hatte und er auch nicht bei dessen langjährigem Co-Trainer Marian Bobe trainieren durfte, hatte Ulrich die Lust am Sport genommen.

Trennung von Trainer Frank Embacher nach Marek Ulrich die Lust am Schwimmen in Halle

Embacher arbeitet seitdem in Leipzig, führt dort eine starke Trainingsgruppe, zu der auch Ulrichs Freund David Thomasberger gehört. Gute Voraussetzungen also für ein Comeback. Denn die Lust ist nun wieder da.

„Anfangs lief es schleppend“, erzählt Ulrich. Seit er nicht mehr bei seinem Bruder auf der Couch schläft, sondern eine eigene Wohnung in Leipzig hat („Das ist für die Regeneration wichtig.“), fällt ihm das Pensum leichter. Das erste Höhentrainingslager in der Türkei im Oktober löste die letzten Bremsen. Nun erfolgt die Probe aufs Exempel. (mz)