Marathon Marathon: Falk Cierpinski greift sieben Jahre alte Bestzeit an

Halle - Vogel fliegt, Fisch schwimmt, Cierpinski läuft. Als Synonym für den Menschen in dem berühmten Zitat von Lauflegende Emil Zatopek eignet sich Halles Marathon-Mann tatsächlich ganz vortrefflich. Bis zu 240 Kilometer legt Falk Cierpinski vor großen Wettkämpfen wöchentlich zurück. Und gerade ist der mittlerweile 37-Jährige so gut unterwegs, dass es Zeit für eine neue Bestleistung wird. Beim Berlin-Marathon in dreieinhalb Wochen will der Hallenser auf den 42,195 Kilometern durch die Häuser-Schluchten der Hauptstadt seine 2:13:30 Stunden aus dem Jahr 2008 verbessern.
Halbe Distanz vorgenommen
Der Mitteldeutsche Marathon am Sonntag von Spergau in seine Heimatstadt dient der Vorbereitung. Falk Cierpinski hat sich da wieder die halbe Distanz vorgenommen.
Dickson Kurui stellt sich sogar dem langen Kanten. „Er ist für den Berlin-Marathon von den Organisatoren als mein Tempomacher engagiert worden“, erklärt Cierpinski. Seit drei Wochen hält der Kenianer sich in Halle auf. Er wohnt bei Cierpinski und trainiert auch mit ihm. An den Wochenenden sammelt er bei Straßenläufen und diversen Meetings Siegprämien und Antrittsgelder ein, um den Hausbau für seine kleine Familie mit Frau und Kind weiter zu finanzieren.
Bei dem volkssportlich geprägten Mitteldeutschen Marathon gibt es keine Reichtümer zu gewinnen. „Dickson nutzt den Wettkampf, um in Form zu bleiben“, sagt Cierpinski mit Blick auf Berlin.
Parcours in der Hauptstadt hat große Bedeutung
Auch Cierpinski hat das Lauf-Event auf dem bekannt schnellen Parcours in der Hauptstadt eine große Bedeutung. Beim Hannover-Marathon im Frühjahr hatte er wegen Ischias-Problemen aufgeben müssen. Eine Top-Zeit fehlt also im vorolympischen Jahr. Da die Form stimmt, ist Cierpinski optimistisch, die diesmal zu schaffen. Was sie dann wert ist, weiß aber auch er nicht. „Die Norm für Olympia 2016 kenne ich noch nicht.“ Auch wenn der Sohn des doppelten Olympiasiegers Waldemar Cierpinski nicht von den Spielen nächstes Jahr sprechen will, Rio ist natürlich ein lohnenswertes Ziel für ihn.
Seit dem Vorjahr besitzt er keinen Bundeskader-Status mehr. Dafür hat der Betriebswirtschafts-Student in den Stadtwerken Halle einen Förderer gefunden. Er ist jetzt Werkstudent. Dennoch bleibt es für ihn ein schwieriger Spagat, die Trainings- und Wettkampfreisen zu finanzieren. Erst im Frühjahr war der Läufer für sieben Wochen in Kenia, um im „Home of Champions“ in Iten mit starken Partnern zu trainieren.
Eine Erfahrung, die er auch interessierten Hobby-Sportlern ermöglichen will. Für November organisiert Falk Cierpinski eine Trainingsreise in das berühmte Laufdorf. Er selbst und auch Dickson Kurui werden dann als Ratgeber vor Ort zur Verfügung stehen. (mz)