Schule in Corona-Zeiten: Wie hält man die Nähe? „Mancher ist ganz verloren“ - Bericht einer Lehrerin
Die Lehrerin Kerstin Thormann aus Halle beschreibt, wie sie und ihre Schüler den Alltag in der Pandemiezeit erleben. Immer wieder fährt sie persönlich zu ihnen, um mit ihnen am Fenster zu sprechen. „Ein Drittel hat sich vom Prozess des Lernens verabschiedet“, sagt sie. Die MZ veröffentlicht den kompletten Text.
Halle (Saale) - Japanisch ist gewiss nicht meine Stärke, aber das kann ja noch kommen. Allerdings gibt es gerade in diesen Tagen und Wochen ein unerwartetes Déjà-vu aus meiner Zeit als Berufsanfängerin Ende der 90er Jahre. Alle hatten sie und brachten sie in die Schule mit, wo sie zuerst auf den Tischen, dann in den Federmappen lagen oder wegen zu häufiger Ermahnung meinerseits, und da war ich unter den Lehrern keine Ausnahme, verschämt in den Hosentaschen verschwanden: die kleinen Tamagotchis.