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Die Dealer von nebenan Mammutprozess gegen vierköpfige Bande aus Halle

Drogen, Waffen, Luxusuhren: Eine vierköpfige Bande aus Halle erwirtschaftete über sieben Millionen Euro durch Rauschgifthandel. Sie kommunizierte über verschlüsselte Handys. Was sie nicht wussten: Die Behörden hörten mit.

Von Max Hunger 16.08.2021, 20:00
Vor dem Landgericht Halle hat am Montag einer der größten Prozesse um organisierte Kriminalität in Sachsen-Anhalt begonnen
Vor dem Landgericht Halle hat am Montag einer der größten Prozesse um organisierte Kriminalität in Sachsen-Anhalt begonnen Foto: Andreas Stedtler

Halle (Saale)/MZ - Harald B.s Schritte sind wackelig, als er den Gerichtssaal betritt. Das Haar des 72-Jährigen ist strahlend weiß. Um seine braunen Lederschuhe schlingt sich eine silberne Kette. Kurz nach ihm betreten Julia W. und ihr Mann Felix W. den Raum. Die Mitte-30-Jährigen tragen Jeans, auch ihre Füße sind durch Ketten gesichert. Schließlich nimmt auch Andreas H. - helles Hemd, Gelfrisur - Platz im Saal. Auf den ersten Blick wirkt das Quartett unscheinbar, vier Menschen aus der Mitte der Gesellschaft. Doch am Montagmorgen im Justizzentrum Halle werden sie unter strenger Bewachung in den Saal geführt. Denn nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft verbirgt sich hinter der bürgerlichen Fassade der vier Hallenser reichlich kriminelle Energie: Innerhalb eines Jahres sollen sie mit Drogenhandel im großen Stil über sieben Millionen Euro erwirtschaftet, Waffen gekauft und einen Mord geplant haben.