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Mäc-Geiz in Halle Mäc-Geiz in Halle: Angst vor dem Leerstand in der Innenstadt?

Von michael tempel 05.06.2015, 08:38
Der untere Boulevard in Halle.
Der untere Boulevard in Halle. Jens Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - Neuer Anbieter am unteren Boulevard in Halle: Am 6. Juli eröffnet der Haushaltsdiscounter „Mäc Geiz“ (Landsberg) eine neue Filiale im ehemaligen Burger-King-Restaurant. „Dieser Eröffnungstermin ist verbindlich“, sagte Matthias Leibe vom Mäc-Geiz-Marketing, nachdem die Eröffnung wegen baulicher Probleme in dem Laden mehrfach verschoben worden war.

Saturn steht in den Startlöchern

Ursprünglich sollte das Geschäft nämlich bereits im Frühjahr 2014 seine Pforten öffnen. Dies ist die bereits achte hallesche Filiale der Handelskette (1.564 Mitarbeiter), deren Name sich an die angebliche Sparsamkeit der Schotten anlehnt. Acht Arbeitsplätze entstehen neu. In ganz Deutschland gibt es dann 264 Niederlassungen, so Leibe.

Mäc Geiz ist eine von zwei feststehenden Neuansiedlungen am unteren Boulevard in der zweiten Jahreshälfte. Denn zeitgleich bereitet Einzelhandelsriese Saturn die Eröffnung seines neuen Technik-Kaufhauses im Herbst vor. Der Bau des neuen Wohn- und Geschäftshauses am Standort des ehemaligen Woolworth-Kaufhauses geht zügig voran. Mit dieser Ansiedlung erhoffen sich andere ansässige Händler einen kräftigen Kundenzustrom in der Fußgängerzone.

Standort von großem Interesse

Allerdings hält auch das Kommen und Gehen vor allem kleinerer Anbieter in Halles bester Lage an: Zuletzt hat eine Boutique des Mode-Labels „s.Oliver“ gegenüber der Konzerthalle geschlossen. Damit stehen nach einer Erfassung der MZ von 65 Geschäften am unteren Boulevard zwischen Hansering und Marktplatz aktuell sechs leer. Am oberen Boulevard, der wegen Leerstands seit jeher ein Sorgenkind ist, suchen 18 von 63 Läden einen neuen Mieter (siehe Grafik).

Einen Trend oder gar eine Zunahme von Geschäftsaufgaben an Halles Flaniermeile will André Heinrich vom Makler-Unternehmen BNP Paribas Real Estate aus Leipzig darin aber nicht sehen. „Der Leerstand hat zwar leicht zugenommen. Das liegt aber nicht am Standort, sondern eher daran, dass wohl zeitgleich mehrere Mietverträge für Ladengeschäfte ausgelaufen sind“, sagte Heinrich. Das komme in Innenstädten immer wieder einmal vor. „Um den unteren Boulevard und den Marktplatz mache ich mir deswegen aber keine Sorgen“, sagte Heinrich. Der Standort sei weiter für Handelsunternehmen von großem Interesse.

Backfactory zum Herbst geplant

Unterdessen deutet sich eine weitere Neuansiedlung am unteren Boulevard an: Nach MZ-Informationen soll die ehemalige „Backfactory“ bereits im Spätsommer wieder belegt sein. Wie es hieß, befinden sich die Vertragsverhandlungen auf der Zielgeraden. Welcher Branche der potenzielle Mieter angehört, ist bislang nicht bekannt.

Petra Sachse vom Dienstleistungszentrum der Stadt, sieht die Lage in der Innenstadt positiv: „Die Nachfrage nach Ladenlokalen ist gut. Die Stadt erwartet durch das neue Finanzamt und einer geplanten Ansiedlung von Bürogebäuden am Riebeckplatz eine höhere Nachfrage für die Leipziger Straße insgesamt.“ (mz)