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Literaturhaus Halle Literaturhaus Halle: Nach starkem Start beginnt das zweite Jahr

Von Detlef Färber 28.02.2019, 12:30
Eingespieltes Duo: Claudia Susanne Lowke und Alexander Suckel schmeißen zu zweit den Laden im einstigen Kunstforum.
Eingespieltes Duo: Claudia Susanne Lowke und Alexander Suckel schmeißen zu zweit den Laden im einstigen Kunstforum. Lutz Winkler

Halle (Saale) - „Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.“ Wo wüsste man dies besser, als in einem Haus, das in der Literatur und deren Förderung und Präsentationen seinen vornehmlichen Daseinszweck gesucht und gefunden hat. Doch zum Zauber des Anfangs gehören auch dessen immense Mühsal und Ungewissheit, die im Falle des Literaturhauses Halle doch zu vielerlei Skepsis und  einer eher pessimistisch gestimmten Begleitmusik in der hiesigen Kulturszene geführt hatten - vor nun genau einem Jahr!

Doch inzwischen scheint eben diese Skepsis wie weggeblasen, wenn Alexander Suckel, einstiger Musik-Chef des örtlichen Neuen Theaters, etwa die Startbilanz präsentiert, mit der das  Zweier-Team - neben ihm agiert als Mitstreiterin und Organisatorin Claudia Susanne Lowke - es geschafft hat, die Literaturvilla als fast schon unverzichtbar im halleschen Kulturleben zu etablieren.

Literaturhaus Halle: Rund 150 Veranstaltungen im ersten Jahr

In den zehn Monaten, in denen das einstige Kunstforum der Sparkassenstiftung nun mit Literatur & Co. bespielt wurde, gab es sagenhafte 15 Veranstaltungen pro Monat. Und demnach werden es nach einem Jahr rund 150 Veranstaltungen gewesen sein, für die insgesamt an die 6.000 Besucher verzeichnet sind.

Zur Beschreibung des Programms muss wohl der etwas abgegriffene Begriff Vielfalt wiederum benutzt werden - insofern als von Kinderveranstaltungen beginnend über klassische Lesungen der so genannten schönen Literatur und deren szenische Präsentation, Live-Talks mit Promis, Filmgespräche und Diskussionen zu beliebigen, gern auch mal aktuellen Themen schon formal die möglichen Veranstaltungsformate zahlreich mit Inhalten gefüllt werden.

Literaturhaus Halle: Gefragter Ort für Fremdveranstalter

Zudem ist das Literaturhaus mit seinen attraktiven räumlichen Möglichkeiten inzwischen auch ein gefragter Ort für Fremdveranstalter, zu denen diverse Verbände und Vereine gehören, deren Publikum wiederum vom Literaturhaus zu den potenziellen künftigen Besuchern eigener Programme gerechnet und insofern durchaus auch umworben wird.

Mit einer Vernissage unter dem Motto „Hausgeister“ beginnt das kleine Festwochenende in der Bernburger Straße 8 am Freitag, 18 Uhr. Gezeigt werden von Künstlern gesammelte Kunststücke. Die Schau läuft unter der Regie des Vereins „Akademie der Künste Sachsen-Anhalt“. Eine Party mit Musik der „Kapelle Böllberg“ schließt sich 20 Uhr an (Eintritt frei). Samstag 20 Uhr folgt die Talkshow „Salon Suckel“ mit der Pianistin Ragna Schirmer als Gast. Sonntag 11 Uhr liest Thomas Bille Astrid-Lindgren-Geschichten, und 15 Uhr folgt eine szenische Lesung mit Schauspielern, die den Text „Terror“ von Ferdinand von Schirach darbieten.

Ein Problem stellen derzeit in den Planungen noch die warmen Monate dar, mit denen auch andere Veranstalter zu kämpfen haben. Suckel und Loske basteln allerdings schon an einer mit Gastronomie verbundenen Outdoor-Lösung für ein kleines Sommerprogramm und suchen dafür nach geeigneten Orten. Und im Herbst schließlich will sich das Literaturhaus mit anderen hiesigen Kulturinstitutionen an einem halleschen Bauhausfestival beteiligen.

Doch zunächst bieten der starke Start seit März 2018 und der Beginn des zweiten Bestehensjahres der Literaturvilla einen guten Grund zu feiern - ab Freitag - bevor es dann vor der Leipziger Buchmesse wieder literarisch zur Sache geht, wenn das Literaturhaus in die Stadtmarketing-Aktion „Halle  liest mit“ selbstverständlich eingebunden sein wird. (mz)