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Lieferservice für Halle Lieferservice für Halle: Neuer Bringdienst für Supermarktprodukte startet

Von Jonas Nayda 07.01.2020, 05:00
Ab 7. Januar startet „Bring24“ mit seinem Lieferservice in Halle.
Ab 7. Januar startet „Bring24“ mit seinem Lieferservice in Halle. Reitsma

Halle (Saale) - Den Wocheneinkauf bequem vom Sofa aus erledigen und sich nicht mit schweren Getränkekisten abmühen - das könnte bald Realität für alle Hallenser werden. Der digitale Wandel macht es möglich, denn Lebensmittel kann man zukünftig nicht nur, wie bisher, online kaufen und dann abholen, sondern sie sich auch sofort liefern lassen. Ab Dienstag, 7. Januar, startet mit „Bring24“ ein neuer Dienstleister in Halle und dem Saalekreis.

Damit bekommt Halle erstmals einen Supermarkt-Lieferservice, der nicht auf Post-Dienstleister angewiesen ist. „Bring24“ bietet laut Geschäftsführer Frederik Reitsma ein Vollsortiment mit 27.000 Produkten an. „Alles, was es bei Edeka in den Regalen gibt, haben wir auch“, sagt der gebürtige Kölner.

Gezahlt wird entweder im Internet per Kreditkarte, Paypal oder an der Haustür in bar

Auf der Website des Unternehmens kann der Kunde Waren aus den Kategorien „Lebensmittel“, „Küche und Haushalt“, „Drogerie“, „Büroartikel“ und „Getränke“ aussuchen und in einen digitalen Warenkorb legen. Was auf der Webseite nicht aufgezählt wird, könne per Telefon nachbestellt werden, sagt Reitsma. Gezahlt wird entweder im Internet per Kreditkarte, Paypal oder später direkt an der Haustür in bar.

„In England kann man sich schon seit den 1990er-Jahren alle möglichen Sachen liefern lassen“, sagt Frederik Reitsma. Er habe sich das Konzept aus England angeschaut und will die Idee des Online-Supermarktes jetzt auch in Deutschland etablieren. Die Firma „Bring24“ hat er 2011 zusammen mit einem Partner in Köln gegründet. Dort laufe das Geschäft auch nach wie vor sehr gut, wie Reitsma sagt.

Jetzt will er expandieren

Doch jetzt will er expandieren. Die Idee, in Halle eine Filiale zu eröffnen, sei aus privaten Gründen entstanden. Er habe sehr gute Geschäftspartner im Saalekreis, deshalb sei die Wahl schnell auf Halle gefallen. Im Dezember hat Reitsma den Hauptsitz der Firma offiziell nach Sachsen-Anhalt verlegt. „Wir sind optimistisch. Halle ist eine moderne, schöne Großstadt im Osten von Deutschland. Das hat Potenzial“, sagt er.

Direkte Konkurrenz hat „Bring24“ in der Saalestadt nicht. Zwar bietet Rewe in Halle auch einen Online-Shop für Lebensmittel an, Kunden können Waren im Internet vorbestellen und dann zu einem Wunschtermin abholen, doch ein Versand erfolgt nur über externe Paketdienstleister und dauert zwei bis drei Werktage.

Ob Rewe in Zukunft einen eigenen Lieferdienst in Halle anbieten wird?

Ob Rewe in Zukunft einen eigenen Lieferdienst in Halle anbieten wird, ist unklar. Auf MZ-Anfrage antwortet Rewe-Pressesprecher Thomas Bonrath, dass der Konzern keine Details zu strategischen Planungen und wirtschaftlichen Kennziffern veröffentlicht. Nur so viel: „Das Feedback der Kunden zu allen in Halle angebotenen Services ist sehr gut.“

Bei „Bring24“ soll innerhalb weniger Stunden nach Eingang der Bestellung geliefert werden. „Wir arbeiten serviceorientiert und tragen die Einkäufe, wenn nötig, sogar in den Keller oder den Dachboden“, sagt Geschäftsführer Reitsma. Die Versandkosten betragen 4,20 Euro bis zu einem Warenwert von 100 Euro, danach entfallen sie. Ausgeliefert wird werktags zwischen 8 und 18 Uhr. „Bring24“ bezieht seine Waren vom Edeka-Großmarkt an der Magdeburger Chaussee im Industriegebiet Nord.

Laut dem Handelsverband Deutschland betrug der Umsatz im deutschen Onlinehandel 2019 rund 58 Milliarden Euro. Damit hat sich die Zahl in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht: 2009 waren es noch 15 Milliarden Euro. Klassische Supermarktprodukte machen jedoch nur rund 8 Prozent des gesamten Online-Marktes aus. (mz)