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Charme einer Kunsthalle Lidl in Halle: Das bietet die neue Discounter-Filiale im Medizinerviertel

Von Oliver Müller-Lorey 08.10.2019, 12:15
Beatrice Reichardt-Seltmann freut sich über „ihre“ neue Filiale in der Krausenstraße und die gute Resonanz.
Beatrice Reichardt-Seltmann freut sich über „ihre“ neue Filiale in der Krausenstraße und die gute Resonanz. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Die Macht der Gewohnheit ist groß. Wie groß, davon konnte sich am Montagvormittag eine Gruppe Handwerker überzeugen, die vor dem alten Lidl-Supermarkt in der Krausenstraße saß. Mehrere Kunden steuerten in Einkaufsabsicht zielstrebig auf den Eingang zu, obwohl die Filiale schon seit Wochen dunkel, leergeräumt und geschlossen ist. Die Handwerker lotsten sie zum neuen Supermarkt, einige Meter weiter in Richtung Halcube. Dort wurde am Montag der Neubau der Discounter-Kette eröffnet. Doch das hatten eben nicht alle Kunden mitbekommen.

Neubau Gewinn für Mitarbeiter und Kunden

Dabei ist die neue Filiale wahrlich nicht zu übersehen. Eine große Glasfront versprüht von außen eher den Charme einer Kunsthalle statt den eines Discounters. Innen finden Kunden breite Gänge, hohe Decken und ein helles Ambiente vor. Die Verkaufsfläche wuchs von rund 1000 auf mehr als 1300 Quadratmeter an.

Auch für die Mitarbeiter ist der Neubau ein Gewinn. So wie für die stellvertretende Filialleiterin Beatrice Reichardt-Seltmann, die sich vom Praktikantenjob über die Arbeit als Kassiererin bis zu ihrer jetzigen Position hocharbeitete. „Vorher war ich in einer Filiale in Neustadt und zuletzt fast drei Jahre im alten Gebäude an der Krausenstraße. Natürlich habe ich eine Verbindung zu dem Gebäude, aber ich bin auch froh, dass wir jetzt in dem Neubau arbeiten“, sagt sie.

Neue Discounter-Filiale bietet neues Warenkonzept für Jung und Alt

Wie das Unternehmen mitteilt, hat der Umzug nicht nur Vorteile für die Kunden, sondern auch für die Natur. Durch viel Tageslicht, neue Technik und eine ökologische Bauweise soll Energie gespart werden. Allein durch den Einsatz neuer Lampen soll sich der Kohlendioxid-Ausstoß um 17 Tonnen pro Jahr reduzieren. Kunden können ihr Elektroauto außerdem an einer Ladesäule auf dem Parkplatz aufladen.

Aber auch am Warenkonzept habe sich einiges getan, sagt Reichardt-Seltmann stolz. So gebe es mehr Bio-Produkte in der Gemüseabteilung und eine große statt bisher einer kleinen Backstation.

„Unsere Kunden legen sehr viel Wert auf Frische und Qualität. Das liegt sicher auch daran, dass viele Studenten in der Umgebung wohnen“, sagt sie.

Den typischen Kunden gebe es im Medizinerviertel trotzdem nicht. Während vormittags eher Rentner einkauften, würden ab 18 Uhr die Studenten und jungen Familien vorbeikommen. Und ab kommender Woche wird sich keiner von ihnen mehr in die alte Filiale verlaufen. Sie wird bald abgerissen. (mz)