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Leichtathletik Leichtathletik: Diskuswerferin Nadine Müller will weg aus Halle

Von Christoph Karpe 24.11.2014, 21:10
Nadine Müller im Trikot der Halleschen Leichtathletik Freunde
Nadine Müller im Trikot der Halleschen Leichtathletik Freunde Schulz Lizenz

Halle (Saale) - Das Geheimnis war in den vergangenen Tagen eigentlich keines mehr. Die wichtigsten Personen in Halles Leichtathletik wussten längst Bescheid: Nadine Müller wolle den Verein wechseln, wurde gemunkelt, sie verlasse die Halleschen Leichtathletik-Freunde (HLF), deren Trikot sie am Montag noch beim morgendlichen Training trug. Die Vizeweltmeisterin im Diskuswurf von 2011, die in diesem Jahr die EM verletzt verpasst hatte, werde künftig für den SC DHfK Leipzig starten. Jenen Klub, der auch Kugelstoß-Weltmeister David Storl verpflichtet hat. So hieß es.

Am Montagabend betonte die Athletin jedoch: „Ich habe noch nichts unterschrieben.“ Doch bis heute wollte ihr Trainer René Sack eigentlich eine Entscheidung haben. Die beiden sitzen dann gemeinsam im Flieger nach Südafrika ins Trainingslager. Und die Wechselfrist im deutschen Verband läuft am 30. November ab. Erst für den 8. Dezember ist die Heimkehr aus der Sonne vorgesehen.

Verständlich, dass Sack, gleichzeitig Vizepräsident der HLF, jetzt über die Zukunft seines Schützlings Klarheit wollte. Zumal das Duo zusammenbleiben und weiterhin gemeinsam in Halle arbeiten wird. So ist es geplant. Sack ist an Halle gebunden. Doch der Trainingsort eines Bundeskaders muss laut Verbandsrichtlinie nicht zwangsläufig am Sitz seines Stammvereins sein. Auch Zehnkämpfer Michael Schrader trainiert in Halle, startet aber für den Verein SC Hessen Dreieich.

Noch am Nachmittag hat Nadine Müller ihr Vorhaben des Trikotwechsels klipp und klar bestätigt. „Es ist entschieden. Wir haben noch einmal gesprochen, da hat Nadine gesagt, dass sie unseren Verein definitiv verlassen wird“, sagte HLF-Präsidentin Ingrid Häußler der MZ. Die ehemalige Oberbürgermeisterin von Halle „bedauert diesen Schritt sehr. Es tut weh.“ Schließlich sei Nadine Müller, die gerade 29 Jahre alt geworden ist, bei den HLF „groß geworden“. Auch deshalb kann Ingrid Häußler das Vorhaben „nicht so richtig verstehen“.

Der Kontrakt bei den HLF läuft am Jahresende aus. „Und wir haben alles getan, damit sie verlängert und ihr einen guten Vertrag vorgelegt. Am Geld hat es nicht gelegen“, betont Ingrid Häußler, die sich darüber ärgert, das Aushängeschild für den halleschen Nachwuchs an einen anderen Verein zu verlieren. „Wir haben auch in schwierigen Zeiten immer zu ihr gestanden. Mal sehen, ob das in Leipzig auch so ist, wo man sich im Vorfeld der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro eine schlagkräftige Mannschaft zusammenkauft“, so Häußler weiter.

Bleibt nun abzuwarten, wann Nadine Müller ihren neuen Klub, sofern die Verhandlungen dort nicht noch scheitern, von Südafrika aus bekannt gibt. (mz)