Legionellen in Halle Legionellen in Halle: Duschverbot an 17 Straßen und Plätzen
Halle/MZ/wsl - Das Warmwasser von zahlreichen Wohnungen in der südlichen Innenstadt, der Südstadt und der Silberhöhe in Halle ist durch Legionellen verunreinigt. Das ergaben Routine-Kontrollen des Fachbereichs Gesundheit der Stadtverwaltung. Nach Angaben von Halles stellvertretendem Pressesprecher Markus Folgner sind Wohnungen an 17 Straßen und Plätzen betroffen. Legionellen sind im Wasser lebende Bakterien, die Infektionskrankheiten auslösen können.
Legionellen kommen in geringer Zahl fast überall im Wasser vor. In kaltem Wasser stellen sie kein gesundheitliches Risiko dar. Bei 25 bis 55 Grad aber können sie sich schnell vermehren. Gefährlich wird es, wenn die Bakterien dann in größeren Mengen eingeatmet werden, etwa mit Wasserdampf beim Duschen. Sie können die sogenannte Legionärskrankheit auslösen, die tödlich verlaufen kann. Besonders gefährdet sind immungeschwächte Menschen.
Die Legionärskrankheit wurde erstmals 1976 beschrieben, als in einem Hotel in Philadelphia (USA) vor allem Teilnehmer eines Kriegsveteranentreffens daran erkrankten. Nach dem Veteranenverband „American Legion State Convention“ erhielt sie ihren Namen.
Zu einem der größten Legionellen-Ausbrüche in Deutschland kam es im August dieses Jahres in Warstein (Nordrhein-Westfalen). 160 Menschen erkrankten, drei starben. Die Erreger wurden in einer Kläranlage gefunden. Von dort aus gelangten sie in eine Kühlanlage und wurden von ihr im Wasserdampf verteilt.
„Es geht hier nicht um eine großflächige Legionellen-Gefahr, sondern um einzelne Anlagen“, betonte Folgner am Samstag auf MZ-Nachfrage. Alle betroffenen Mieter seien informiert. Dabei handelt es sich nach Folgners Angaben um einzelne Wohnungen sowie Warmwasser-Anlagen in folgenden Straßen und Plätzen:
Die Ursachen der Bakterien-Verunreinigungen seien in den Warmwassergroßanlagen für die Gebäude zu suchen, so Folgner. In diesem Zusammenhang sei vom Gesundheitsamt vorsorglich ein vorübergehendes Duschverbot ausgesprochen worden. In Fällen wie diesen bestehe eine gesetzliche Pflicht, solche Warnungen auszusprechen.
Hintergrund der Kontrollen ist Folgner zufolge eine Überprüfung von so genannten Warmwassergroßwasseranlagen bis 31. Dezember 2013 auf Legionellen. Werde dabei ein erhöhter Legionellen-Wert festgestellt, müsse der Fachbereich Gesundheit informiert werden. Der Betreiber der Anlage sei zugleich verpflichtet, die Bakterien- Kontamination schnellstmöglich zu beseitigen. In dem Zusammenhang werde dann durch das Gesundheitsamt wie jetzt geschehen die Nutzung des Wassers eingeschränkt.