Lebensmittel aus Skandinavien Lebensmittel aus Skandinavien: Hallenser vertreibt jetzt Lakritze per Lieferdienst

Halle (Saale) - Schlechte Zeiten für ein Firmenjubiläum: Im zehnten Jahr handelt der Hallenser Uwe Bischoff inzwischen schon mit Lebensmitteln aus den skandinavischen Ländern. „Haus des Nordens“ heißt sein Geschäft, doch einen Laden hat Uwe Bischoff nicht.
Der 48-Jährige ist ein fahrender Händler. Seine Ware verkauft er auf Märkten und bei Festen. Dem Ostermarkt in Halle zum Beispiel, dem Schlossfest in Merseburg, dem Frühlingsmarkt in Naumburg oder dem Hafenfest in Bitterfeld. All diese Veranstaltungen fanden wegen Corona in diesem Jahr nicht statt. Uwe Bischoff sagt: „Wenn keine Feste sind, habe ich keinen Umsatz.“ Im Jubiläumsjahr versucht er nun, sein Geschäft zu retten.
Elchfleisch auf der Speisekarte
Der einstige Gastronom, der bis 2009 das Restaurant Bischoff in Halle betrieb - eines der ersten Restaurants im Land, das Anfang der 90er Elchfleisch auf der Speisekarte hatte, wie er sagt -, und 2010 zum Händler wurde, hat einen Lieferservice ins Leben gerufen. Die Hallenser können sich nun Lakritze nach Hause liefern lassen. Gut 40 verschiedene Lakritz-Sorten aus Norwegen und anderen skandinavischen Ländern hat er im Angebot. Insgesamt verkauft Bischoff circa 80 verschiedene Produkte.
Als er vor zehn Jahren anfing, waren es gerade einmal eine Handvoll. Über die Jahre hat er seinen Warenkatalog dann immer weiter aufgestockt. Man bekommt bei ihm etwa das meistverkaufte Bier Skandinaviens, Lapin Kulta, oder auch „eine der teuersten Konfitüren, die es gibt“. Die Konfitüre aus Moltebeeren, die per Hand vom Strauch gepflückt werden, kostet knapp 14 Euro. Außerdem vertreibt der Händler Elchwurst, Knäckebrot sowie Souvenir-Artikel. Und Schokolade.
„Das Land hat mich berührt“
„Ich habe einmal Schokolade aus Skandinavien gegessen und gedacht, ich esse keine deutsche mehr“, sagt Bischoff. Ganz so konsequent sei er dann zwar nicht geblieben. Doch ein einschneidendes Geschmackserlebnis war es allemal. Das erste Mal in Norwegen war er 1992. „Das Land hat mich berührt“, erklärt er. Später sei ihm dann auch Finnland „ans Herz gewachsen“, wo er in den letzten Jahren mindestens einmal jährlich gewesen ist.
Die Mühe, die Sprache eines skandinavischen Landes zu lernen, hat Uwe Bischoff sich bisher nicht gemacht. Doch ein paar Worte Finnisch und Norwegisch kenne er schon. Was er trotz Sprachbarriere bemerkt hat: Dass die Menschen im Norden mitunter etwas anders ticken. Er erzählt, wenn es in Finnland ein bestimmtes Produkt nicht gibt, dann dauere es eben zwei bis drei Wochen bis es wieder da ist.
„Die gehen es ein bisschen ruhiger an.“
„Die gehen es ein bisschen ruhiger an.“ Er aber sitze dann auf den sprichwörtlichen heißen Kohlen, weil er die Ware gerne auf dem Weihnachtsmarkt anbieten möchte. „Aber das“, sagt Bischoff dann, „macht die Sache umso interessanter.“
Seine Produkte kauft er entweder selbst vor Ort ein oder bezieht sie von Lieferanten. Nun hofft Bischoff, der in seinem Leben schon drei Ausbildungen als Koch, Kellner und Betriebswirt abgeschlossen hat, dass er den Leuten auch online Appetit auf die nordischen Spezialitäten machen kann.
››Der Lieferdienst ist erreichbar unter Telefon: 0179/7706761, Mail: [email protected], Homepage: www.haus-des-nordens.de (mz)