Laternenfest 2019 in Halle Laternenfest 2019 in Halle: Umfrage - Lasershow oder Feuerwerk?

Halle (Saale) - Was für ein Spektakel! So etwas hat Halle noch nicht gesehen: Die Burg Giebichenstein hoch über der dunklen Saale, auf der beleuchtete Boote langsam dahinziehen, erglüht in dieser Nacht in feurigem Rot, wird in kühles Blau und magisches Violett getaucht. Feuerwellen schlagen zu imposanten Klängen über die Burgmauern, Nebel wallt. Eine Viertelstunde lang sind an diesem späten Samstagabend Zehntausende Laternenfestbesucher wie verzaubert ...
Kaum ein anderes Thema hat im Vorfeld des 84. Laternenfestes die Gemüter derart bewegt wie das abgesagte Feuerwerk und die dafür angekündigte Laser-Show. Geht das überhaupt: Laternenfest ohne Feuerwerk? Bis kurz vor 22 Uhr haben diese Frage viele für sich noch mit Nein beantwortet. Doch die meisten sind einfach nur gespannt, was ihnen stattdessen geboten werden soll.
Laser-Show vom „Krug“ oder auch von der Ziegelwiese kaum oder gar nicht zu sehen
Und so ziehen, je später der Abend wird, Besucherströme in Richtung Giebichensteinbrücke und Amselgrund - alle auf der Suche nach dem idealen Standort, um perfekte Sicht auf das Spektakel zu haben. Manche haben falsch gewählt: Anders als das Feuerwerk ist die Laser-Show vom „Krug“ oder auch von der Ziegelwiese kaum oder gar nicht zu sehen.
Kurz vor zehn dann zieht an verschiedenen Stellen mystischer Nebel auf - mal auf der Brücke, dann am Saaleufer. „Wir könnten die ganze Stadt einnebeln“, hatte am Tag zuvor Klaus Bolte, der für die Multimedia-Show die Lichteffekte programmiert hat, gescherzt. Soviel ist allerdings doch nicht nötig, und auch der befürchtete Ostwind hatte sich - Gott sei Dank - am Abend etwas gelegt.
Aufregung über das, was gleich passieren wird, scheint auf beiden Seiten der Saale groß
Als sich dann die ersten Laserstrahlen durch den Nachthimmel tasten, wird das vom Publikum mit erwartungsfrohem Klatschen und mit Pfiffen quittiert. Die Aufregung über das, was gleich passieren wird, scheint auf beiden Seiten der Saale groß zu sein. Zum einen für die Laternenfestbesucher, zum anderen aber auch für die etwa 20 Experten auf der Oberburg.
Denn für die Veranstaltungstechniker aus Halle, Brandenburg und Niedersachsen ist diese Show unter diesen Bedingungen eine Premiere - eine ziemlich kurzfristig angesetzte überdies. Dennoch, so Bolte, habe man trotz der Kürze der Zeit den Mix aus Musik, Laser und Feuer eigens für das Laternenfest konzipiert und komponiert.
Eine fast gespenstische Ruhe liegt über der nächtlichen Szenerie
Eine fast gespenstische Ruhe liegt über der nächtlichen Szenerie, die Spannung steigt. Als sämtliche Lichter auf der Brücke verlöschen und die Show beginnt, geht ein vieltausendfaches Raunen durch die Menge. Und dann steht die Oberburg im Kreuzfeuer von Lasern, Licht und Flammen - zu klassischer Musik und Pop, zu „Shadows on the Wall“ und Songs von den Scorpions. Tosender Beifall brandet auf, als nach 15 Minuten alles vorbei ist. „Wahnsinn“, sagt Heiko Meyer, der wie seine Freunde von der Show begeistert ist und das Feuerwerk absolut nicht vermisst.
Auch in den sozialen Netzwerken wird die Laser-Show vielfach kommentiert. „Laternenfest ohne Feuerwerk ist kein Laternenfest. Das ist wie Fußball ohne Ball“, sagt Nico Wolf. Doch die meisten halten es wohl eher mit Sindy Eichinger. „Sieht doch total cool aus“, schreibt sie bei Facebook - und trifft damit den Nerv der Mehrheit der Festbesucher. (mz)
