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Spektakel an und auf der Saale Laternenfest 2016 in Halle: Spektakel an und auf der Saale

Von Katja Pausch 25.08.2016, 10:00
Ruhe vor dem Sturm Gunter Hoffmann koordiniert zum Laternenfest alles, was auf und in der Saale passiert.
Ruhe vor dem Sturm Gunter Hoffmann koordiniert zum Laternenfest alles, was auf und in der Saale passiert. Holger John

Halle (Saale) - Wenn am kommenden Wochenende Zehntausende zum Laternenfest über die Peißnitz schlendern, am Rive-Ufer entlangbummeln und sich am Getümmel auf der Saale erfreuen, erreicht seine monatelange Arbeit im Stillen ihren Höhepunkt: Für Gunter Hoffmann beginnt das Laternenfest nämlich seit Jahren bereits im Januar. Hoffmann, 68 Jahre alt, ist Koordinator für alles, was zu Mitteldeutschlands größtem Spektakel auf, aber auch in der Saale passiert. Ohne ihn gäbe es weder Entenrennen noch Kutterrudern, kein Saaleschwimmen und kein Fischerstechen und auch keine Glühwürmchen auf der Saale, und beim Bootskorso würde es ein heilloses Durcheinander bunt geschmückter Schiffe, Boote und Kähne geben.

Seit 2003 ist der Hallenser quasi der „Wassermann“ des Laternenfestes. Er hält die Fäden zu allen Verantwortlichen, die mit den Aktionen auf dem Fluss zu tun haben, in den Händen: Deutsche Lebensrettungsgesellschaft, Wasserwacht und Technisches Hilfswerk - das sind Hoffmanns wichtigste Ansprechpartner. Aber auch das Schifffahrtsamt Merseburg, die Besatzung des Arbeitsschiffes „Wipper“ und die Feuerwehr, Ordnungs- und andere Ämter der Stadt Halle, viele Vereine und Einzelpersonen sind Partner für Hoffmann, der die meisten natürlich persönlich kennt. „Ohne persönliche Kontakte und ohne mein Telefonbuch ginge mein Job überhaupt nicht“, sagt Hoffmann, der bereits in Rente ist und seinen „Job“ ehrenamtlich macht.

Planung der Boote auf dem Laternenfest

Zu dem gehört die Planung, wer wann wo aufs Wasser geht oder ins Boot steigt, wo welcher Anleger am Saaleufer nötig ist, wann die Saale freigegeben oder auch gesperrt wird. Termine für das Abholen der Ehrengäste oder auch das Zu-Wasser-Lassen Tausender gelber Enten für das Entenrennen gehören dazu, ebenso Durchfahrtgenehmigungen, die obligatorische Ölsperre der Feuerwehr für den Zieleinlauf der Enten - und vieles vieles mehr.

Hoffmann ist in den Tagen vor dem Fest aber auch oft auf Baumärkten oder im Großhandel unterwegs: Kescher (zum „Einfangen“ der Enten) oder mal eben 4.000 Teelichter samt Pappbecher einkaufen. Hoffmann weiß, worauf es ankommt: Bereits seit 1996 ist er dem Laternenfest verbunden. „Damals habe ich noch alles rund um die Bühnen koordiniert“, so der ehemalige Radsportler. Selbst seit dem 15. Lebensjahr im Leistungssport aktiv und erfolgreich - unter anderem Olympiakader 1972, DDR-Meister über 4.000 Meter 1974 und Vize 1971 - hat Hoffmann später auch den Radsportnachwuchs trainiert. „Auch da brauchte man Organisationstalent“, sagt der gelernte Maschinenbauer. Wenn Hoffmann, der heute nicht mehr aufs Rad steigt, mal kein Laternenfest organisiert, genießt er seinen Garten.

Wasser-Programm auf dem Laternenfest 2016

Gerade auf dem Wasser ist während dem Laternenfestes so einiges los. Neben dem Fischerstechen und den Bootskorsos ist auch eine völlig neue Attraktion in das Programm aufgenommen worden: Das Brückenspringen am Sonntag.

Samstag:

15 Uhr, Bootskorso Kunterbunt: Die geschmückten Boote ziehen an den Besuchern in Richtung Giebichensteinbrücke vorbei.

17 Uhr, Fischerstechen: Die Pflege von Bräuchen gehörte von Anfang an zum Laternenfest. Dazu zählen das Fischerstechen, bei dem sich die Halloren unter großem Hallo auf schwankenden Booten gegenseitig ins Wasser stoßen.

18 Uhr, Durchzug der Großboote: Die größeren Boote mit ihren illustren feierfreudigen Passagieren ziehen in der Abenddämmerung an den Besuchern vorbei.

19 Uhr, Start des Rotary-Entenrennens: Das traditionelle Entenrennen begeistert die Besucher des Laternenfestes in jedem Jahr erneut und ist ein fester Programmpunkt. Alle Gewinnerenten werden nach dem Rennen am Amselgrund bekannt gegeben und auf www.rotaryentenrennen.de veröffentlicht.

20.15 Uhr, Stadtwerke-Bootskorso Leuchtende Boote: Ein besonderer Höhepunkt am Abend ist der Bootskorso der beleuchteten Boote, die in Richtung Giebichensteinbrücke an den Feiernden vorbeiziehen. Im Anschluss werden gegen 21 Uhr tausende Kerzen auf dem Wasser ausgesetzt - die so genannten Glühwürmchen.

Sonntag:

11.30 Uhr, Ruder- und Drachenbootwettbewerbe: Auch in diesem Jahr veranstaltet der Hallesche Ruderclub Böllberg und der 1. Hallesche Drachenbootverein einen Wettbewerb.

13.30 Uhr, Brückenspringen: Neu in diesem Jahr, wenn auch unter einigen Studenten bereits sehr beliebt, ist der Sprung ins Tiefen. Von der Giebichensteinbrücke wollen der olympische Silbermedaillengewinner Andreas Wels und weitere Wassersprungprofis den bis zu zehn Meter hohen Sprung ins kühle Nass wagen.

(mz)