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Lange Nacht der Wissenschaften Lange Nacht der Wissenschaften Halle: Fünf Tipps

Von Kornelia Noack 28.06.2016, 15:58
Illustration: Lange Nacht der Wissenschaft
Illustration: Lange Nacht der Wissenschaft Jens Schlueter

Halle (Saale) - Wie entfernt man eigentlich Plastikmüll aus dem Ozean? Warum ist Feuerwerk so farbenfroh? Kann man Edelsteine künstlich herstellen? Und wie sieht eigentlich ein Rettungshubschrauber von innen aus?

Die Antworten gibt’s am Freitagabend, wenn sich in Halle wieder die Türen der Labore, Kliniken und Institute öffnen.

Schon zum 15. Mal verspricht die Lange Nacht der Wissenschaft für alle Altersgruppen Forschung und Wissenschaft zum Anfassen. Rund 340 lehrreiche und gleichsam unterhaltsame Angebote stehen zwischen 17 Uhr und ein Uhr an zwölf Orten in Halle auf dem Programm.

Ein kostenfreies Bus-Shuttle, das im 20-Minuten-Takt zwischen den Veranstaltungsorten pendelt, verkürzt die Laufwege. Der Eintritt ist frei.

Die MZ nennt acht Höhepunkte, wo sich ein nächtlicher Abstecher besonders lohnt:

1) Chemie ist, wenn es kracht und stinkt. Doch dieses (Vor-)Urteil aus Schülertagen ist wohl nur ein Teil der Wahrheit. Davon können sich Besucher auf dem Campus Heide-Süd überzeugen. Eine große Experimental-Vorlesung um 18 Uhr verspricht Chemie für nahezu alle Sinne (Jacob-Volhard-Hörsaal, Theodor-Lieser-Straße 9). Auch auf dem benachbarten Weinberg-Campus dürfte es brodeln und zischen. In Experimenten können Besucher zwischen 19 und 22 Uhr selbst Glas verspiegeln und Oberflächen veredeln. Geklärt wird auch die Frage, warum ein Feuerwerk so farbenfroh ist. Außerdem wird das sogenannte Optische Zonenschmelzen vorgestellt, mit dem künstliche Rubine hergestellt werden können (Institut für Chemie, Kurt-Mothes-Straße 2).

2) Anfassen, Mitmachen und Verstehen lautet das Motto am Universitätsklinikum (Ernst-Grube-Straße 40). Zwischen 18 und 21.30 Uhr können Neugierige ihr Wissen testen und bei verschiedenen Mitmachaktionen mehr über ihre Gesundheit lernen. Außerdem erklären Mediziner, wie die Arbeit von Lebensrettern zu Land und aus der Luft ausschaut. Dazu können Besucher am Haupteingang einen Rettungshubschrauber der DRF-Luftrettung und einen Rettungswagen des DRK besichtigen. In der Einrichtung für Transfusionsmedizin ist der Blick hinter die Kulissen eines modernen Arzneimittelherstellers erlaubt: „Wie entsteht eine Blutkonserve?“ heißt eine Führung, die um 19 und 20 Uhr angeboten wird.

3) Eine beliebte Tradition der Wissenschaftsnacht ist mittlerweile das mathematische Feuerwerk aus dem Computer, das alljährlich auf dem Campus Heide-Süd in den Abendhimmel steigt. Diesmal erklingt dazu Dvoráks 9. Sinfonie. Die Planung erfolgte mit selbst entwickelter Software, und für einige Effekte wird ein Prototyp einer Zündanlage getestet, die am Institut für Informatik in Entwicklung ist. Das Feuerwerk beginnt um 22.45 Uhr am Von-Seckendorff-Platz 1. Am besten sieht man es von der Heidemensa aus.

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4) Sie ist ein echter Hingucker: die neue Bibliothek auf dem Steintor-Campus. Am Freitag öffnet sie zum ersten Mal ihre Türen für neugierige Besucher. Wer also einmal einen Blick in den imposanten Kubus in der Emil-Abderhalden-Straße werfen möchte, ist am Freitag genau richtig. Ab 17 Uhr werden nahezu stündlich Führungen angeboten. Auch die benachbarten geistes- und sozialwissenschaftlichen Institute laden zu Vorträgen, Rundgängen und Aktionen ein. Zudem gibt’s Live-Musik. Und wer einmal am Steintor-Campus ist, sollte einen Abstecher in das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen einplanen (Adam-Kuckhoff-Straße 35). Dort befindet sich eine der bedeutendsten Haustierskelett-Sammlungen der Welt. Die Präparate und Fotos aus 150 Jahren dienen der Forschung zu Abstammung und Artenkreuzung.

5) Jede Menge los wird auf dem Universitätsplatz sein, wo es nicht nur Live-Musik mit der Uni-Bigband unter freiem Himmel geben wird. Auch in den umliegenden Hörsälen warten spannende und unterhaltsame Vorträge. Skurrile Zufallserfindungen stehen zum Beispiel um 18, 19 und 20 Uhr im Hörsaal Z im Mittelpunkt. Reifengummi, Mikrowelle, Eis am Stiel und Kartoffelchips: Zufällige Entdeckungen führen manchmal zu innovativen Erfindungen und Produkten. Mathematische Spiele und Knobeleien erwarten Jung und Alt um 20 Uhr im Hörsaal F. Dort wird um 21 Uhr auch die Frage beantwortet: Lassen sich mit Kleiderbügeln interessante mathematische Körper bauen?

6) Die Burg Giebichenstein Kunsthochschule lädt in ihre neue Bibliothek auf dem Campus Design ein (Neuwerk 7). Bei einer Expedition durch die Bibliothek um 18 Uhr erhalten Familien spannende Einblicke in die Materialsammlung der Burg. Außerdem können Gäste mit Material experimentieren. Parallel stellen Studierende in Vorträgen, Workshops und Präsentationen ihre Forschungsprozesse in Kunst, Design und Wissenschaft vor.

7) Hopp, hopp, hopp, Pferdchen lauf Galopp! Warum Pferde bis in die 50er Jahre für die landwirtschaftliche Arbeit unentbehrlich waren, wird ab 17 Uhr am Leibniz-Institut für Agrarentwicklung erklärt. Besucher können die Tiere beobachten, reiten und mit Pferdewirten ins Gespräch kommen (Leibniz-Institut für Agrarentwicklung, Theodor-Lieser-Straße 2). Nur wenige Schritte entfernt, am Fraunhofer-Institut, erfahren Entdecker, wie die Aufnahme von Wärmebildern funktioniert. Gäste können auch thermografische Fotos ihres Gesichts oder ihrer Hände aufnehmen lassen und mit nach Hause nehmen Außerdem erfahren Besucher, wie das LED-Licht seine Farbe bekommt und wie man aus Meersalzwasser schließlich Trinkwasser gewinnt (Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen, Walter-Hülse-Straße 1).

8) In die geheimnisvolle Welt der Tiefsee, zu Kreaturen, die einige hundert Meter unter der Meeresoberfläche leben, können Entdecker in der Leopoldina (Jägerberg 1) abtauchen. Die Akademie der Wissenschaften widmet sich dem Thema des Wissenschaftsjahres: „Meere und Ozeane“. Zwischen 18 und 0 Uhr zeigen Kurzfilme vom Marum Zentrum für Marine Umweltwissenschaften Bremen faszinierende Aufnahmen aus aller Welt. Zu einer „Expedition zum blauen Planeten“ lädt das gleichnamige Puppentheaterstück die jüngsten Besucher der Leopoldina ein. Los geht es jeweils um 17.15, 18.30 und 19.45 Uhr.  

Das Programmheft der Langen Nacht der Wissenschaft gibt es als Download unter www.wissenschaftsnacht-halle.de. Außerdem gibt’s Infos zu den Routen und Abfahrtszeiten der kostenlosen Shuttlebusse.