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Kleidung in Gefängnissen Warum eine Kunststudentin aus Halle neue Kleidung für Häftlinge entwirft 

Eine junge Modedesignerin aus Halle hat neue Häftlingskleidung entworfen, die einer Stigmatisierung der entgegenwirken und Gefangenen bei der Resozialisierung helfen soll. Wie die Kleidungsstücke aussehen.

Von dpa 06.12.2023, 12:25
Modedesignerin Miriam Hantzke zusammen mit einem Model, das ihre Entwürfe in der JVA Halle präsentiert.
Modedesignerin Miriam Hantzke zusammen mit einem Model, das ihre Entwürfe in der JVA Halle präsentiert. (Foto: dpa)

Halle - Mit neuen Entwürfen für Häftlingskleidung will eine junge Modedesignerin aus Halle auf die Situation von Verurteilten aufmerksam machen. Am Mittwoch führte die 27 Jahre alte Miriam Hantzko ihre Designs an der Kunststiftung Sachsen-Anhalt Justizministerin Franziska Weidinger (CDU) vor.

Der Grundgedanke des Projekts sei zu Beginn nicht gewesen, eine Alternative zur bisherigen Häftlingskleidung zu entwerfen, sagte Hantzko. Sie habe sich mit Menschen auseinandersetzen wollen, die wenig Möglichkeiten zur gesellschaftlichen Teilhabe hätten. Dass daraus ein Gespräch über eine mögliche Anstaltskleidung der Zukunft entstand, findet die Modedesignerin spannend.

Ein Model präsentiert die von Miriam Hantzko entworfene Häftlingskleidung in der JVA Halle. 
Ein Model präsentiert die von Miriam Hantzko entworfene Häftlingskleidung in der JVA Halle. 
(Foto: dpa)

Studentin erhält Sonderpreis

Für das Projekt wurde Hantzko Anfang November mit einem Sonderpreis der Kunststiftung im Rahmen des Giebichenstein Designpreises der Kunsthochschule Halle ausgezeichnet.

Diese Art von Auseinandersetzung mit einem gesellschaftlichen Problem sei berührend, erklärte Stiftungsdirektorin Manon Bursian im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Im Modebereich spreche man oft von Glanz und großen Namen - Hantzko spreche stattdessen mit und über Häftlinge.

DIe Kunststudentin Miriam Hantzko hat sechs Kleidungsstücke entworfen, darunter einen blau-weißen Overall und diese Schuhe.
DIe Kunststudentin Miriam Hantzko hat sechs Kleidungsstücke entworfen, darunter einen blau-weißen Overall und diese Schuhe.
(Foto: dpa)

Sechs Kleidungsstücke entworfen

Bei dem Designprozess habe Hantzko sich mit ehemaligen Inhaftierten ausgetauscht und deren Erfahrungen und Bedürfnisse in die Gestaltung der insgesamt sechs Kleidungsstücke einfließen lassen, sagte Bursian.

Die Kleidung soll einer Stigmatisierung der Gefangenen entgegenwirken und ihnen bei der Resozialisierung helfen.
Die Kleidung soll einer Stigmatisierung der Gefangenen entgegenwirken und ihnen bei der Resozialisierung helfen.
(Foto: dpa)

Die Kleidung wirke einer Stigmatisierung der Gefangenen entgegen und solle ihnen bei der Resozialisierung helfen. Zu den Kleidungsstücken zählt ein blau-weißer Overall, zwei Paar Jeans und ein Pullover.