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Künstlerin Anne Viecenz Künstlerin Anne Viecenz: Töpfer-Atelier in der Kleinen Uli ist eine Top-Adresse

Von Katja Pausch 16.10.2020, 14:30
Anne Viecenz ist Keramikerin aus Leidenschaft. Ihre Kunstwerke kann man am Wochenende auf dem Töpfermarkt erwerben.
Anne Viecenz ist Keramikerin aus Leidenschaft. Ihre Kunstwerke kann man am Wochenende auf dem Töpfermarkt erwerben. Katja Pausch

Halle (Saale) - Wenn am kommenden Wochenende der Töpfermarkt wie alljährlich im Herbst wieder zum Schauen, Stöbern und Kaufen einlädt, hat neben rund 90 Töpfern und Keramikern auch Anne Viecenz ihren Stand aufgebaut - dieses Mal an einem anderen Ort als üblich. Denn aufgrund der Pandemie ist das Event vom Marktplatz, wo es seit Jahren Besucherscharen anzieht, in den Burggraben der Moritzburg gezogen.

Doch ob Markt oder Moritzburg - für Anne Viecenz ist der Weg nicht weit zum Töpfermarkt. Denn seit fast 20 Jahren betreibt die aus Dresden stammende Burgabsolventin, die nach ihrem Studium in der Saalestadt geblieben ist, in der Kleinen Ulrichstraße und damit mitten in der halleschen Altstadt ihr Atelier samt Verkaufsräumen.

„Meine Stromkosten sind entsprechend hoch“

Wer sie dort besucht, bekommt gleich beim Betreten ihres Töpfer-Refugiums einen Eindruck ihres Schaffens: In offenen Regalen präsentieren sich im Flur, der zur Werkstatt führt, Übertöpfe und Vasen, Tassen, Teller und anderes Gebrauchsgeschirr - vorwiegend in hellen Glasuren und mit zartem Pinselstrich kunstvoll bemalt, zumeist mit floralen Motiven. Bevorzugte Techniken der Keramikerin sind Fayence und Engobe. „Dabei dient ein grauer bis rötlicher Ton als Rohstoff“, erklärt Anne Viecenz.

Nach dem Brennen der so genannten „Irdenware“ - im Gegensatz zum „Steinzeug“ - werden die Stücke mit einer speziellen Glasur überzogen, so dass sich die Produkte anschließend von Hand bemalen lassen. „Jedes Objekt wird zwei Mal gebrannt“, so die Künstlerin: Zunächst gibt es den Vor- oder Schrühbrand bei 950 Grad Celsius, danach den Glasurbrand, der bei 1.140 Grad Celsius erfolgt. „Meine Stromkosten sind entsprechend hoch“, meint Anne Viecenz, die früher den heute nicht mehr verfügbaren preiswerteren Nachtstrom genutzt hat.

Töpfermarkt am Wochenende in Halle

Auch wenn die meisten ihrer Produkte durch Drehen auf der Töpferscheibe entstehen, liebe sie auch die Aufbaukeramik. „Damit stelle ich vor allem Einzelstücke her“, so Anne Viecenz.

Auf dem Töpfermarkt nun wird die Keramikerin mit einem Querschnitt ihres Angebots vertreten sein - so wie ihre Kollegen, die Tassen und Teller, Vasen, Pflanzgefäße, Schmuck und plastische Arbeiten aus Ton, Porzellan und im Freifeuer gebranntes Steinzeug präsentieren.

››Töpfermarkt am 17. und 18. Oktober im Graben der Moritzburg, jeweils von 10 bis 18 Uhr geöffnet (mz)