Kunsthochschule Kunsthochschule Halle : 24-jähriger Tischler für Gesellenstück ausgezeichnet

Halle (Saale) - Wenn von Halles Kunsthochschule Burg Giebichenstein die Rede ist, denken die meisten wohl an die etwa 1.000 Kunst- und Designstudenten, die dort täglich ein- und ausgehen. Dass es aber an der Künstlerschmiede auch Ausbildungsplätze in vier Lehrberufen gibt, wissen nur wenige.
Einer, der gerade mit Bravour eine Lehre als Tischler absolviert hat, ist Joel Grosenick. Der 24-Jährige konnte sich bei seiner Freisprechung mit seinem Gesellenstück „Küchenatelier“ - einem Tisch aus Erlenholz - gegen zehn weitere Tischler als Kammersieger im Kammerbezirk Halle durchsetzen.
Mit der Abschlussnote 1 wurde er außerdem zum „besten Prüfling“ von insgesamt 73 Absolventen aus fünf Ausbildungsberufen ernannt. Unter den Tischlern konnte sich Joel Grosenick im Oktober beim Praktischen Leistungswettbewerb der Handwerksjugend in Magdeburg den 2. Platz sichern.
Und als Kammersieger der Handwerkskammer Halle durfte er im November auch beim Landeswettbewerb „Die gute Form“ in Dresden antreten: Hier erreichte er ebenfalls den 2. Platz.
Erlernt hat der junge Lübecker sein Handwerk in der Holzwerkstatt, die zu den Zentralen Werkstätten an der „Burg“ gehört. „Wir haben einen hohen Anspruch an die Lehre - und daher auch an unsere Bewerber“, so Martin A. Büdel, Leiter der Zentralen Werkstätten an der Hochschule.
So hat auch Joel Grosenick, der über befreundete Burgstudenten überhaupt erst auf die Hochschule und deren Ausbildungsmöglichkeit in Halle aufmerksam geworden ist, zunächst ein Praktikum absolviert - und sofort gewusst: „Hier will ich bleiben“.
Das Besondere an der Burg: Neben den handwerklichen Techniken, die gelehrt werden, und der obligatorischen Berufsschulausbildung gebe es hier sehr viel mehr Möglichkeiten, etwas auszuprobieren als in anderen Werkstätten, so der Tischlergeselle.
„Die Studenten bringen Ideen mit, verwenden Materialien, auf die man selbst nie kommen würde“, sagt Joel Grosenick. Auch haben ihm Hochschul-Events wie die legendäre Burgmodenschau viele Herausforderungen geboten, mit Holz zu arbeiten.
Die Ausgestaltung der Burg-Kita, Messestände zu Buchmessen in Frankfurt und Leipzig zählen ebenfalls dazu. Außerdem werde schon lange vor der Abschlussprüfung über die Anfertigung des Gesellenstücks gesprochen.
Und: „Es wird viel über Design diskutiert“. Seine Zukunft sieht der junge Tischler so: „Ich möchte noch ein Studium dranhängen: Bühnenbau und Szenebild“. Das Rüstzeug dazu bekam er in Halle - jetzt heißt es: Auf in die Welt und vor allem weiterlernen. (mz)