Parkhaus Händelhaus-Karree "unzumutbar" Krux im Parkhaus "Händelhaus-Karree" Halle: Warum machen Fahrstühle um 20 Uhr dicht?

Halle (Saale) - Die vielen Hinweisschilder im Parkhaus „Händelhaus-Karree“ sind nicht zu übersehen. „Aufzüge wegen technischer Störung ab 20 Uhr außer Betrieb & Samstags ab 15 Uhr und Sonntag ganztags außer Betrieb“ steht in dicken schwarzen Buchstaben auf den DIN-A4-Blättern, die an der Einfahrt, an den zwei Aufzügen und auch an einem Fußgängereingang den Besuchern ins Auge fallen.
Ein MZ-Leser wundert sich seit Monaten über die Störung und empfindet in einem Schreiben an die Redaktion die Situation vor allem für Familien mit Kleinkindern, älteren und gehbehinderten Menschen „unzumutbar“. Er vermutet, dass der Notruf in den beiden Fahrstühlen nicht funktioniert.
Parkhaus Händelhaus-Karree Halle: „Seit Herbst 2018 haben wir das Problem mit dem Notrufsystem.“
Diese Vermutung bestätigte Frank Rothardt, Geschäftsführer der Park Service Hüfner GmbH aus Stuttgart, der das Parkhaus „Händelhaus-Karree“ gehört, gegenüber der MZ. „Seit Herbst 2018 haben wir das Problem mit dem Notrufsystem. Es ist für uns ein großes Ärgernis, das aber in den nächsten Tagen ein Ende hat“, sagte Rothardt.
Das Notrufsystem hätte bislang über einen analogen Telefonanschluss der Deutschen Telekom funktioniert - dieser wurde aber von dem Bonner Telekommunikationsunternehmen aus Modernisierungsgründen der Leitungen aufgekündigt. Wurde ein Notruf abgesetzt, weil der Fahrstuhl beispielsweise hängengeblieben war, ging dieser über die Telefonleitung direkt zum Aufzugbauer Thyssen Krupp.
Parkhaus Händelhaus-Karree Halle: Telekom-Anschluss nicht mit Technik von Thyssen Krupp kompatibel
Mit dem fehlenden Telefonanschluss geht das aber nicht mehr. Die Telekom hätte der Park Service Hüfner GmbH einen modernen Anschluss angeboten, der allerdings nicht mit der Technik von Thyssen Krupp kompatibel sei. Rothardts Unternehmen hätte die behördliche Auflage bekommen, die Aufzüge nur dann im Betrieb zu halten, wenn auch eine Parkhaus-Aufsicht vor Ort ist, die im Notfall eingreifen kann.
„Daher müssen wir die Fahrstühle zeitweise abstellen“, erklärte der Geschäftsführer der MZ. Die Telekom und Thyssen Krupp hätten sich nun untereinander geeinigt und eine Lösung gefunden, so Rothardt weiter. Nun folge der kleinere Umbau, so dass die Aufzüge bald wieder den normalen Betrieb aufnehmen können. (mz)