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"Kruso" am Mittwoch in der ARD "Kruso" am Mittwoch in der ARD: Von Halle nach Hiddensee

Von Alexander Schultz 26.09.2018, 08:15
Kruso (Albrecht Schuch) am Frühstückstisch
Kruso (Albrecht Schuch) am Frühstückstisch MDR/HA Kommunikation

Halle (Saale) - Mittwochabend, 20.15 Uhr, ARD: Beste Fernsehzeit und wieder einmal taucht auch Halle im Ersten auf. Nun kommt „Kruso“: Im Oktober 2017 weilte das Filmteam um Regisseur Thomas Stuber mehrere Tage in der Saalestadt.

„In Halle gab es zwei Drehorte, die sich jeweils in älteren Industriegebäuden in der Barbarastraße und der Turmstraße befanden“, so Produzent Benjamin Benedict von Ufa Fiction. Regisseur Stuber, der unter anderem den Film „Herbert“ bereits in Halle drehte und zuletzt mit seinem Film „In den Gängen“ auffiel, wollte unbedingt wieder in Halle filmen. Da passte „Kruso“, nach dem gleichnamigen Bestsellerroman von Lutz Seiler und zur Zeit des Zusammenbruchs der DDR 1989 spielt, sehr gut, spielt die Geschichte doch auch im Original zum Teil in der Saalestadt.

Hallenser heuert als Saisonkraft in der Ausflugsgaststätte „Zum Klausner“ an

Nach dem Unfalltod seiner Gesine (gespielt von Hannah Ehrlichmann) in Halle flüchtet der 24-jährige Germanistikstudent Edgar Bendler (Jonathan Berlin), genannt Ed, vor seinem Leben in der halleschen Wolfstraße Nummer 18 auf die Insel Hiddensee. Er heuert als Saisonkraft in der Ausflugsgaststätte „Zum Klausner“ an und lernt dort Kruso (Albrecht Schuch) kennen, der ihn sofort in seinen Bann zieht. Dessen Mission ist es, den Republikflüchtlingen und Systemüberdrüssigen seine Idee einer inneren Freiheit nahezubringen und sie vor dem Tod in der Ostsee zu bewahren.

Kruso weiht Ed in die Rituale zur Rettung der sogenannten „Schiffbrüchigen“ ein. In drei Nächten will er sie zu den „Wurzeln der Freiheit“ führen. Doch als immer mehr DDR-Bürger über Ungarn gen Westen flüchten, wird auch der „Klausner“ leerer. Aus der schützenden Arche wird ein sinkendes Schiff.

Stuber drehte in authentischer Kulisse - auch in Halle

Stuber drehte in authentischer Kulisse. Er nutzte dabei die alten Gebäude in Halle vor allem für Innenszenen, „unter anderem für Ed’s (gespielt von Jonathan Berlin) Verhör im Stasi-Büro und die Rückblenden und Tagträume mit seiner Freundin Gesine (Hannah Ehrlichmann)“, so Benedict. In Halle gebe es einige Gegenden, „bei denen die Gebäudesubstanz einfach passt und die sich daher gut eignen, um Geschichten zu erzählen, die in der DDR spielen“, nennt der Produzent Gründe. „In diesem Fall sprachen alle Faktoren für den Dreh in Halle“, so Benedict. Das soll wohl auch Romanautor Sailer so gesehen haben, der die Dreharbeiten in Halle besuchte.

Hauptdrehort für „Kruso“ war allerdings in Litauen, wo das Filmteam 2017 nicht nur eine „Kopie“ des legendären „Klausner“ fand, sondern auch Hiddensee im Sommer ’89 nachstellte. Ein Film über Freundschaft und das Ende der DDR. (mz)

Fernsehfilm „Kruso“: Mittwoch, 26. September, 20.15 Uhr, in der ARD

Koch Mike (Thomas Lawinky) arbeitet in der Küche des Gasthauses „Zum Klausner“.
Koch Mike (Thomas Lawinky) arbeitet in der Küche des Gasthauses „Zum Klausner“.
MDR/Lukas Šalna
Kruso (Albrecht Schuch) und Ed (Jonathan Berlin) bei den Dreharbeiten in Litauen.
Kruso (Albrecht Schuch) und Ed (Jonathan Berlin) bei den Dreharbeiten in Litauen.
MDR/Lukas Šalna