Konzert mit Albrecht Hartmann Konzert mit Albrecht Hartmann: Heimspiel für Halles Musikprofessor

Halle (Saale) - Drei Tage hat sich Albrecht Hartmann zu Beginn dieser Woche frei von allen Lehrveranstaltungen genommen. Aber nicht weil er etwa Urlaub machen oder mal einfach nur die freie Zeit genießen will. Der Professor für Klavier am Musikinstitut der Martin-Luther-Universität bereitet sich intensiv auf ein Konzert vor.
Am Donnerstag gibt er einen Klavierabend bei der renommierten Reihe „Stunde der Musik“ des Kammermusikvereins Halle im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen. „Ich habe mich sehr gefreut, als die Konzertagentin Ingrid Hellmann an mich herangetreten ist und mich gefragt hat, ob ich einen solchen Abend geben würde“, erzählt Hartmann. Schließlich seien bei der Reihe des Kammermusikvereins stets herausragende Ensembles und Solisten zu Gast.
Klassischer Klavierabend
Seit gut einem Jahr beschäftigt ihn dieses besondere „Heimspiel“, in dem er einen klassischen Klavierabend bieten wird, wie man ihn vor Jahrzehnten schon kannte. Im ersten Teil spielt er eine Partita von Johann Sebastian Bach, eine Folge von Tanzsätzen barocker Art, die Bach in äußerst kunstvoller Art notiert hat. „Faszinierend sind die vielen ,Gesangsszenen' in den unterschiedlichen Sätzen. Ich finde, das ist etwas Besonderes in Bachs Schaffen“, so Hartmann.
Im Anschluss erklingen zwei Balladen von Frederic Chopin, die in gewisser Weise auch eine Gesanglichkeit haben, aber mit dem Chopinschen Klavierstil 100 Jahre später, gefolgt von einer Polonaise von Franz Liszt. Im zweiten Teil des Abends kommt dann Beethovens letzte Sonate zur Aufführung, die in den vergangenen Jahren mehrfach in Halle zu hören war. Aber gerade deshalb sei er gebeten worden, sie zu spielen. Für Hartmann ein außerordentlich faszinierendes Werk.
Tätigkeit als Klavierprofessor an der Uni Halle
Mit allen Werken, die Albrecht Hartmann am Donnerstag aufführt, ist er bereits vertraut. „Manches habe ich allerdings seit Jahrzehnten nicht mehr gespielt“, sagt der 51-Jährige. Wenn er sich auf einen solchen Klavierabend vorbereitet, dann studiert er nicht einfach nur das ein, was in den Noten steht. Er beschäftigt sich im Zusammenhang mit einem Konzert auch immer mit den Komponisten und ihrem Umfeld.
Auch übt er nicht jeden Tag, denn es gibt viele andere Dinge in seinem Terminkalender. Da ist seine Tätigkeit als Klavierprofessor an der halleschen Uni bei der künstlerisch pädagogischen Ausbildung von Pianisten und Klavierlehrern. An der Hochschule für Musik und Theater in Leipzig hat er einen Lehrauftrag in Solorepetition.
Konzerte mit Musikern der Staatskapelle Halle
„Ich spiele mit angehenden Geigern für deren Prüfungen und Konzerte, die sie im Rahmen ihres Studiums haben“, erklärt der Klavierprofessor. Jede Woche fährt er dafür einmal nach Leipzig. Zudem gibt er mehrfach im Jahr Konzerte, oft mit Kammerensembles mit Musikern der Staatskapelle Halle. Kammermusiken im Händelhaus gehören ebenfalls dazu wie auch Auftritte beispielsweise im Barockschloss Rammenau in Sachsen, Konzerte in Potsdam, Schwäbisch-Hall und an vielen anderen Orten.
Albrecht Hartmann fährt leidenschaftlich gern Fahrrad. In Halle ist er fast ausschließlich mit diesem Verkehrsmittel unterwegs. Verheiratet ist der Vater zweier Kinder mit der Musikwissenschaftlerin Cordula Timm-Hartmann, die in diesem Jahr unter anderem als Kuratorin der Ausstellung zum Jubiläum „900 Jahre Stadtsingechor“ im Stadtmuseum und als Herausgeberin des zu diesem Chor-Geburtstag erschienenen Buches „Singt weiter, Jungs, singt weiter“ hervorgetreten ist. (mz)
Das Konzert mit Albrecht Hartmann findet am Donnerstag, 20. Oktober, 19.30 Uhr, im Freylinghausensaal der Franckeschen Stiftungen statt. Karten zu 19,50 Euro (ermäßigt 16,50 Euro) im Francke-Wohnhaus und an der Abendkasse.