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Kompottviertel an der B6 Kompottviertel an der B6: Poller-Posse in der Dieselstraße

Von Oliver Müller-Lorey 09.05.2017, 13:43
Schranke am Kompottviertel
Schranke am Kompottviertel Oliver Müller-Lorey

Halle (Saale) - Nicht beschränkt aber beschrankt sind die Bewohner des Kompottviertels an der B6 seit einigen Tagen. Dort, wo sie seit einigen Jahren ein absenkbarer Poller vor dem Durchgangsverkehr der Europachaussee beschützte, steht nun eine Schranke - statt Poller. Wo der Pfahl früher in den Boden einfuhr, wenn sich ein Linienbus oder Feuerwehrauto näherte, sind frisch verlegte Pflastersteine zu sehen. Und ein ganzes Viertel fragt sich: Wo ist unser toller Poller?

Alles begann damit, dass der alte stählerne Pfahl den Geist aufgegeben hatte. Also wurde ein neuer eingebaut. Der neue elektronische Verkehrsregler machte aber, war aus dem Rathaus zu hören, seinen Dienst nur die ersten Tage gut und fuhr dann nicht mehr zuverlässig ein und aus.

Dieselstraße für den Durchgangsverkehr offen

Dafür fuhren ab diesem Zeitpunkt die Autofahrer zuverlässig im Kompottviertel ein und aus. Ganz zum Ärger derer, die sich einfach nur ihren alten Poller zurückwünschten. Ein Viertel geriet in Aufruhr. Leser berichteten, dass provisorisch aufgestellte Pylone für Autofahrer kein Hindernis waren. Und innerhalb einiger Tage war die Dieselstraße für den Durchgangsverkehr offen. Von „Fernverkehrsstraßen direkt vor der Haustür“ war die Rede und von Rasern, die mit Tempo 100 durch die Dieselstraße bretterten.

Hallenser, die schnell von der Merseburger Straße in Richtung Messe fahren wollten, waren über den Defekt des Pollers indes nicht allzu traurig. Ohnehin fordert so mancher, die Sperranlage doch wenigstens während der B6-Sperrung in einigen Monaten zu öffnen. Doch das kommt gar nicht in die Tüte, machte die Stadt klar. „Die Dieselstraße bleibt für den Verkehr gesperrt“, heißt es aus dem Rathaus.

Nun ist der Poller in der Reparatur

Nun ist der Poller in der Reparatur und eine provisorisch aufgestellte Schranke übernimmt. Die soll so lange stehenbleiben, bis der neue alte, oder der alte neue Poller, jedenfalls die hubtechnische Sperranlage wieder eingebaut ist.

Ein nicht ganz unwichtiger Grund, wieso man über die Poller-Posse sogar lachen kann, ist, dass der Stadt wohl keine Kosten entstehen. Auf Nachfrage heißt es, es handle sich um eine Gewährleistungsreparatur. Selbst der Einbau der provisorischen Schranke ist wohl gratis. (mz)