Kneipenmeile früher fertig?
Halle/MZ. - Dann wird die erste Kneipenmeile Halles zwischen der Kleinen Brauhausstraße bis hin zur Großen Märkerstraße eine der schönsten Straßen der Stadt sein: Zu Füßen der prächtig sanierten alten Bürgerhäuser mit den weißen, gelben und roten Backsteinfassaden werden Granit-Platten und Porphyr-Pflastersteine liegen - die Zeit der Kopfstein-Huckelpiste ist vorbei.
Die als Fußgängerzone gestaltete Straße wird auch keine Bordsteine mehr haben; das ist bereits zu sehen, Fahrbahn und Fußweg liegen auf einer Ebene. Allerdings fehlen derzeit die länglichen, grauen Steine, die beide Bereiche optisch voneinander trennen. "Wir warten auf Container aus China, die auf dem Seeweg nach Deutschland gebracht werden sollen", so Anne-Kathrin Böhm.
In Verzug geraten die Arbeiten deshalb aber nicht, verspricht sie: "Wir haben umgeplant. Die Bauarbeiter der Firma Oevermann stellen erst den kompletten Straßen-Unterbau her und pflastern dann, wenn die Steine da sind, in einem Zug weiter." Sie ist mit der Arbeit aller beteiligten Firmen sehr zufrieden. Es habe keine Pannen gegeben und auch keine Beschwerden von den Anliegern.
Warum ausgerechnet Steine aus China genommen werden, hat finanzielle Gründe. Auf dem europäischen Markt sind sie zum Teil doppelt so teuer.
Die Wirte der Kneipenmeile sehnen das Ende der Sanierung herbei. Denn mit Beginn der Arbeiten ab Mitte August sei etwa die Hälfte der Gäste fortgeblieben, schildert Kathrin Hajek, der das "Al Capone" gehört, als Sprecherin der Wirte-Gemeinschaft die Situation. Zum Glück habe keiner der Kollegen aufgeben müssen: "Denn fast ausschließlich Stammgäste haben die beschwerlichen Wege über Sandberge und unbefestigten Grund auf sich genommen." Um den treuen Gästen Danke zu sagen und andere anzulocken, wollen sich die Wirte für Ende des Jahres etwas einfallen lassen. Möglich wäre eine Art kleiner Weihnachtsmarkt.