Klimt-Ausstellung endet Klimt-Ausstellung Halle endet: Erfolgreichste Präsentation seit der Wiedervereinigung

Halle (Saale) - Tomke und Torsten aus Hannover stehen am Samstagmorgen als Erste vor der gläsernen Eingangstüre des Kunstmuseums Moritzburg. Um zehn Uhr werden sich die Pforten zu der begehrten Gustav Klimt-Ausstellung öffnen. „Wir stehen hier seit 9.35 Uhr. Kurz danach reihen sich immer mehr Menschen in die Schlange ein“, erzählt Torsten, der seinen Nachnamen nicht verraten möchte. Mittlerweile endet die Schlange der Wartenden am Tordurchgang der Moritzburg. Einige der Besucher haben Glück: Sie stehen trocken und warm in einem Wartezelt.
Tomke und Torsten erzählen, dass sie am Vortag schon einmal im Museum waren. „Wir wollten eigentlich gestern schon in die Klimt-Ausstellung, haben allerdings keine Karten mehr bekommen. Für heute Morgen haben wir dann die beiden letzten Tickets kaufen können“, berichtet Tomke. Die Nacht haben die beiden Hannoveraner in einem halleschen Hotel verbracht, gegen 12 Uhr geht es mit dem Zug wieder zurück in die niedersächsische Landeshauptstadt.
Klimt in der Moritzburg Halle: 60.000 Besucher bislang
Der große Besucheransturm auf die Klimt-Ausstellung, der seit der Eröffnung Mitte Oktober anhält, ist dieser Tage allerdings nicht verwunderlich: Schließlich endet die Schau am Sonntag, 6. Januar 2019. Viele Menschen wollen eine letzte Chance für einen Besuch nutzen, auch wenn es schwierig ist, an eine Karte zu kommen. Am vergangenen Wochenende war das Museum ausverkauft.
„Es ist die erfolgreichste Ausstellung des Museums seit der Wende - sie hat alle Rekorde gebrochen“, sagte der Direktor des Kunstmuseums Moritzburg, Thomas Bauer-Friedrich, freudestrahlend der MZ. Bislang habe man mehr als 60.000 Besucher zählen können - am Ende der Ausstellung wird die offizielle Besucherzahl sehr wahrscheinlich höher ausfallen. „Wir hatten damit gerechnet, dass die Ausstellung ein Erfolg wird - aber einen solchen Erfolg hatten wir dann tatsächlich nicht erwartet“, so Bauer-Friedrich. Viele Besucher verbinden den Museumsbesuch mit einer Besichtigung der Saalestadt. Viele sind zum ersten Mal in Halle und begeistert. Am Samstag zeigten sich viele befragte Besucher überrascht vom tollen Ambiente der Händelstadt. Einige hatten zuvor mit einer grauen und tristen Stadt gerechnet, der man die DDR-Zeit noch ansieht. Doch sie wurden eines Besseren belehrt.
Kunstmuseum Moritzburg Halle: Neue Besucher erreicht
Damit ist der Plan von Thomas Bauer-Friedrich aufgegangen. Ihm war es wichtig, Besucher zu gewinnen, die zuvor noch nie in der Moritzburg und auch nicht in Halle waren. „Wir wollten uns vor allem auch als Museum präsentieren und so neue Besucher begeistern - das ist uns auch gelungen“, resümierte er. Aus dem Ausland hatten sich vor allem Besuchergruppen aus Österreich und Luxemburg angemeldet. Ende November wurde die letzte Werbeaktion gestartet, bei der deutschlandweit große Klimt-Plakate in der Nähe von Kunstmuseen aufgehängt wurden.
„So konnte man auch das Publikum anderer Kunstmuseen ansprechen“, erklärt der hallesche Kunstmuseums-Direktor. Ganz besonders freut sich Thomas Bauer-Friedrich, dass ein deutlich jüngeres Publikum den Weg in sein Museum gefunden hat. „Wir hatten einen viel größeren Anteil an einem U-50-Publikum als normal“, so der Direktor. Außerdem konnte in der Zwischenzeit auch der Verkauf von Eintrittskarten über eine Online-Plattform ermöglicht werden.
Kunstmuseum Moritzburg: Erwartungen an die kommenden Ausstellungen gedrosselt
Die Erwartungen an die kommenden Ausstellungen drosselt der Museumschef im Gespräch mit der MZ schon jetzt. „Wir müssen uns nach Klimt erstmal relativieren, das ist wirklich nicht der Standard“, so Bauer-Friedrich. Im kommenden Jahr werden Meisterwerke aus der Sammlung Ziegler, darunter Marc, Macke und Nolde gezeigt. Die Sonderausstellung wird sich mit „100 Jahre Bauhaus“ befassen.
››Das Kunstmuseum Moritzburg hat am Mittwoch, 2. Januar 2019 von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Am 3. und 4. Januar von 10 bis 20 Uhr und am 5. und 6. Januar jeweils von 10 bis 22 Uhr. Vor einem Besuch sollte man sich online über die verfügbaren Tickets informieren. Weitere Informationen: https://kulturstiftung-st.ticketfritz.de (mz)
