Kirche Gütz Kirche Gütz: Erster Gottesdienst nach 30 Jahren
Halle/MZ. - 30 Jahre ist es her, dass ein Gottesdienst in der Kirche von Gütz (Ortsteil von Landsberg) gefeiert wurde. Nach dieser langen Pause treffen sich in wenigen Tagen - am Heiligen Abend - Christen und Nichtchristen zu einer Vesper mit Pfarrerin Käthe Thon unter dem Dach des 1250 erstmals erwähnten Gotteshauses. Junge Leute werden das Krippenspiel aufführen und eine Musikgruppe will traditionelle Weisen erklingen lassen.
Hätte es nicht den Förderverein Gützer Kirche gegeben, wäre wohl nie wieder Leben in das alte Gemäuer zurückgekehrt. Die 75 Mitglieder ließen nichts unversucht, das Gotteshaus vor dem Verfall zu bewahren. Seit 1997 bemüht sich der Verein um Fördermittel und wirbt Sponsoren für die dringend notwendigen Sanierungsarbeiten. Geld zugunsten der Kirche wird auch bei dem einmal im Jahr stattfindenden Gützer Straßenfest gesammelt. Die Einnahmen fließen in die Spendenkasse.
Im Laufe der zurückliegenden Jahre hat der Verein sein Vorhaben ein gutes Stück vorangetrieben. "Der Schwamm ist beseitigt, das brüchige Mauerwerk wurde saniert", zählt Vereinschef Friedrich Brinkmann auf. In einer spektakulären Rettungsaktion wurde der einsturzgefährdete Dachstuhl gesichert. Fachleute richteten mit Spezialwinden das Gebälk wieder auf. Ein Architekt hatte zuvor bei Untersuchungen festgestellt, dass die Konstruktion rund 40 Zentimeter nach Norden überstand.
Endlich sind auch wieder die Fenster der Kirche komplett. Ein wichtiger Meilenstein für den Förderverein. Denn mit dem Abschluss des Fenstereinbaus könnten nun wieder Veranstaltungen in der Kirche stattfinden. Zwölf Fenster wurden insgesamt eingesetzt. Das erste war im Frühjahr des Vorjahres angefertigt und eingebaut worden. Der Verein und die Tischlerei Matthias Bönisch hatten sich die Kosten geteilt. Für die Finanzierung des zweiten Fensters war ein Hotelbesitzer aus Bayern aufgekommen.
Die Mängelliste des Fördervereins ist trotz aller Fortschritte längst noch nicht abgearbeitet. "Ein neues Dach fehlt noch", nennt Brinkmann ein Beispiel. Ihm und seinen Mitstreitern schwebt für die Zukunft eine vielfältige Nutzung des Hauses vor - sowohl für kirchliche als auch für kulturelle Veranstaltungen. Der Anfang wird am Heiligabend mit der Christvesper gemacht. Der Vereinschef legt Wert auf den Hinweis, dass die Kirche dann auch für Rollstuhlfahrer zugänglich sein wird.