Kindertagespflege in Halle Kindertagespflege in Halle: Tagesmütter bekommen mehr Geld

Halle (Saale) - Kindertagespflegekräfte in Halle bekommen ab 2018 mehr Geld. Das wurde bei der Beigeordnetenkonferenz am Dienstag bekannt gegeben.
Erst vor kurzem hatten Tagesmütter öffentlich die geringe Bezahlung angekreidet. Die beiden Tagesmütter Katharina Loth und Ines Liebegott eröffneten zudem, wie es derzeit um die Vergütung steht. Von 88 Cent pro Stunde und Kind war dabei nach allen Abzügen die Rede. Das Geld für die selbstständigen Tagesmüttern kommt vom Jugendamt der Stadt. Bislang war das aber zu wenig, wie die Tagesmütter finden.
Von den 2006 erstmals gegründeten Tagespflegen haben nur fünf bis heute durchgehalten
Rücklagen könnten schon gar nicht gebildet werden, so Liebegott damals. Schon wenn nur ein bis zwei Monate einmal nicht alle fünf Betreuungsplätze für Kinder bis drei Jahren besetzt sind, kratze das schon an der Existenz. Von den 2006 erstmals gegründeten Tagespflegen haben nur fünf bis heute durchgehalten.
Nun kündigt sich Besserung an: die Vergütung steigt, weil sie an die Pflegegeldverordnung angelehnt ist. Diese hat sich in diesem Jahr geändert, dementsprechend ändert sich auch der Betrag, den Tagesmüttern erhalten. Der Betrag wird pro Kind ausgegeben. Für eine wöchentliche Betreuungszeit von 30 Stunden erhalten Tagesmütter ab Januar pro Kind 541 Euro, für 40 Stunden 721 Euro und für 45 Stunden 812 Euro im Monat.
Etwa ein Drittel der Vergütung fällt auf die reine Arbeitsleistung der Tagesmütter
Darin sind Sachkosten etwa für Miete, Spielzeug und die Unterhaltung der angemieteten Räume schon beinhaltet. Die Stadt zahlt zudem die Hälfte der Kranken- und der Pflegeversicherung sowie die Unfallversicherung und die Berufsgenossenschaft. Etwa ein Drittel der Vergütung fällt auf die reine Arbeitsleistung der Tagesmütter.
Zur Erhöhung sagte Katharina Loth: „Das sind bei einem 40 Stunden-Vertrag 200 Euro mehr als jetzt, also 1.000 Euro im Monat bei fünf Kindern. Das ist sehr gut und davon können wir uns künftig auch eine Krankheitsvertretung leisten.“ Neben der Vergütung soll auch die Qualität erhöht werden. Dazu soll künftig einen dreieinhalbmonatige Kurs angeboten werden. Bisher sind fünf Wochen nötig, um eine Tagespflege betreiben zu können. Jährlich sind zudem zwei Weiterbildungen abzulegen. (mz)