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„Gel(i)ebte Dämokratie“ Kiebitzensteiner starten in neuer Spielstätte in Halle neu durch

Halles Kabarettisten weihen zum Saisonbeginn mit frischem Konzept ihre neue Spielstätte ein. Im Volkspark geht ’s zum Auftakt um „Gel(i)ebte Dämokratie“.

Von Katja Pausch 31.08.2021, 15:10
Die Kiebitzensteiner sind umgezogen und präsentieren sich  nun künftig im Volkspark als neuer Spielstätte. Erste Premiere ist am Freitag.
Die Kiebitzensteiner sind umgezogen und präsentieren sich nun künftig im Volkspark als neuer Spielstätte. Erste Premiere ist am Freitag. (Foto: Silvio Kison)

Halle (Saale)/MZ - An ihrer neuen Spielstätte sind sie trotz der Weitläufigkeit des historischen Gebäudes mit seinen zahlreichen Sälen und anderen Räumlichkeiten überhaupt nicht zu verfehlen: „Kiebitzensteiner“ prangt mit großen roten Leuchtbuchstaben im Foyer des altehrwürdigen Volksparks über der Tür, hinter der die halleschen Kabarettisten künftig ihr Publikum zu den Vorstellungen begrüßen wollen.

„Zwar schauen wir mit etwas Wehmut auf unsere einstige Spielstätte zurück, doch jetzt geht es darum, nach vorn zu blicken und Neues zu wagen“, so Micha Kost, einer der führenden Köpfe der Kiebitze, die seit Jahrzehnten auf ihre ganz eigene, humorvoll-kritisch-satirische Weise die Welt betrachten und ihre Zuschauer daran teilhaben lassen. Nachdem das Palais S in der Ankerstraße, viele Jahre Heimstatt für Halles Kabarettisten, neben Corona von weiteren Tiefschlägen, unter anderem in Form eines massiven Wasserschadens, betroffen war und nun eine Großbaustelle ist, mussten sich die Kiebitze nach einer neuen Heimat umschauen.

„Im Volkspark sind wir nun bestens aufgehoben“

„Im Volkspark sind wir nun bestens aufgehoben“, freut sich Kost, während er und sein Team den Foyer-Saal, der schon verschiedene Preisverleihungen, Konzerte oder Lesungen erlebt hat, nach den Vorstellungen der neuen Nutzer einrichten. Doch nicht nur die Spielstätte, die wie auch die bisherige über einen Tresen direkt im Zuschauerraum verfügt, ist neu. „Wir starten auch mit einem neuen Konzept in die Spielzeit“, erklärt Stephanie Hottinger, die in den Programmen der Kiebitze gemeinsam mit Micha Kost und - Dritter im Bunde - Malte Georgi auf der Bühne steht. So auch zur Premiere des ersten Stückes, mit dem die Kabarettisten ihre Bühne im Volkspark einweihen werden.

„Gel(i)ebte Dämokratie“ ist das höchst aktuelle Thema, mit dem sich das Satiriker-Trio gemeinsam mit Pianist und Kabarettist Oliver Vogt aus Magdeburg beschäftigt. Das Programm, so Kost, habe seine Existenz weniger der bevorstehenden Bundestagswahl zu verdanken als dass es vielmehr der Tatsache Rechnung trage, „dass immer mehr Menschen mit der Demokratie hadern“. Mit ihren satirischen Betrachtungen wollen die Kiebitze keinesfalls belehren und auch nicht urteilen, sondern einfach ihre Meinung, ihre Sicht auf die Dinge im alltäglichen Miteinander - sei es auf privater, auf zwischenmenschlicher oder eben auch auf gesellschaftlicher Ebene - kundtun. Natürlich mit einem Augenzwinkern, versteht sich.

Darsteller auf der Bühne agieren nicht solistisch

Neues Konzept bei den Kiebitzen heißt: Die Darsteller auf der Bühne agieren nicht solistisch, sondern man setzt künftig auf die Stärken des Ensemble-Kabaretts. Hinzu kommt Live-Musik, zumeist vom Klavier, mit chorisch gesungenen popmusikalischen Elementen. „Die Corona-Zwangspause hat uns auch zu neuen Projektideen verholfen“, so Stephanie Hottinger. Zudem habe man dank der Förderung durch Stadt, Land und Bund wie beispielsweise „Kultur ans Netz“ oder auch die Spielstättenförderung Mittel für qualitativ hochwertige Autoren zur Verfügung. Bestes Beispiel sei Regisseur Lars Johansen, der das „Dämokratie“-Stück betreut und mit dem die Kiebitze eine längere Zusammenarbeit vorhaben.

Premiere Freitag, 19.30 Uhr, Volkspark, Tickets an allen Vorverkaufsstellen